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neiliebly
krautathaus Die PR Abteilung von Rammstein hätte man längst feuern müssen. Fast schon genial, wie Shyx die Passagen zititert, die sie nicht mehr äußern darf. Und auch interessant was sie nicht sagt, man sich aber denken kann. Ergebnis, die eigentlich eher linken Rammstein werden für mysogene und rechtspopulistisch bis rechtsextreme Kanäle und Kommentare in Beschlag genommen. Und erreichen damit, dass die Story immer weiter und höher kocht. Dazu ein Lindemann, Band und Umfeld die vollkommen uneinsichtig agieren und damit dasselbe erreichen. Denn bei allem Geld der Welt, ist der Ruf in dieser Hinsicht (fernab von jediglichem justiziablem Verhalten) erstmal dahin, ist das ein Schaden der kaum zu reparieren ist.
Genial wirkt Kayla Shyx auf mich nicht unbedingt, eher „mit mir nicht, ich bin so stark und ihr könnt mir gar nichts, nun erst recht“. Das Gericht, welches die einstweilige Verfügung erwirkte, wird das wohl auch als wenig lustig ansehen. Sie hat Fehler gemacht, die zu Recht abgemahnt wurden – es ist äußerst dumm von ihr, ihre Fehler nicht einsehen zu wollen und auf aggressiv angreifend (und gleichzeitig mitleiderheischend) zu schalten. Die Anwälte von Lindemann und die Beratungskanzlei von Rammstein machen das schon sehr perfekt, alles strafrechtlich Relevante wird konsequent abgemahnt bzw. geahndet – alles andere ist zwar moralisch verwerflich, lässt sich aber unkommentiert aussitzen. Die Tour haben sie zu Ende gespielt, das wichtigste wirtschaftliche Ziel ist erreicht! Die künstlerische Geschichte Rammstein ist längst zu Ende erzählt, die Abschiedssingle mit starkem Video vor langer Zeit veröffentlicht. Vielleicht wäre es das gewesen… (…nun wurde das Bandgefüge aber noch einmal getriggert. Gut vorstellbar, dass die Firma Rammstein nun nach einer Pause in Übersee und überall ausserhalb des deutschsprachigen Raums weiter Konzerte gibt. Eine weitere Institution aus ihrer Heimat vertrieben, vermarkten lässt sich das sicher gigantisch.)
Wie Shyx auf dich wirken mag, ist ja erstmal nebensächlich…aber die gestrichenen Passagen nochmal zu zitieren ist genau das was man als genial bezeichnen kann. Shyx Stellungsnahem war auch klar von ihren Anwälten begleitet, insofern ist doch egal wen sie damit triggert. Sie hat auch meines achtens nichts falsch gemacht, außer das erste Video nicht von ihren Anwälten korrigiert zu haben.
Ja, die Anwälte haben abgemahnt und abgemahnt, das ist ja nun wirklich nichts neues. Nur, was hat das aus PR Sicht denn überhaupt gebracht? Und irgendwie scheint mir, dass der wirtschaftliche Erfolg den langfristigen Supergau des eigenen Nachlasses, an wen man sich bei Rammstein in Zukunft erinnern wird, die Hard Fans verblendet.
Die Anwälte machen das perfekt, klar die verdienen sich ne goldenen Nase. Aber ohne der miserablen PR, dem Auftreten der Band, Lindemanns Provokation etc. wäre die heute 28jährige evtl. gar nicht erst jetzt an die Presse gegangen, denn dafür hatte sie ja eigentlich schon seit Mai genug Gründe. Bravo. Ziel erreicht, PR Abteilung.
Shyx unseinsichtig? Sie bleibt konsequent bei ihrer Story und schützt somit manch junges Ding sich unvorbereitet in eine ähnliche Situation zu begegeben. Dafür hat sie den größten Dreck in den soz.Medien über sich ergehen lasssen müssen. Du meinst Shyx Reaktion ist dumm? Was meinst du denn wie sie an das Geld kommt, um sich das nächste Verfahren leisten zu können, falls eines kommt. Das ist genau das was ich mit „Und auch interessant was sie nicht sagt, man sich aber denken kann.“ meinte.
Den Frauen denen hier so über mitgespielt wurde, scheint aber den Rammstein Fans, die sich immer noch an Shyx abarbeiten wohl eh‘ kaum ein Mitgefühl wert zu sein. Aber Hauptsache ne geile Band mit ner geilen Show.
„Eine weitere Institution aus ihrer Heimat vertrieben, vermarkten lässt sich das sicher gigantisch.“ Na klar, da sind natürlich die bösen Medien wieder schuld und Der Spiegel voran…welche Künstler sind denn vorher aus Deutschland vertrieben worden?
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko