Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#12100853  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

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Einfach schön, mal wieder über Taylor etc. sprechen zu können. So seltsam es klingt, ich bin mit ihm überhaupt wieder in den Jazz gekommen, damals. Die Verführung durch eine völlig einmalige und also aufdringliche Stimme: „Höre oder schweig und geh weiter.“ Das liebe ich an der Musik, dass man immer auf Um- und Holzwegen auf den richtigen Pfad kommt, und Um- und Holzwege also keine sind.

Gypsy hat natürlich zu Taylor noch andere  gute Plattentableaux genannt; ich höre da auch einen großen Unterschied zwischen dem Taylor der 50er und 60er und dem späteren Taylor. Cyrille etwa auf Conquistador! (nicht zu vergessen Bill Dixons Rolle dort) und den Unit Structures scheint ideal. Da wäre es interessant, wie Oxley das gemacht hätte. Mir scheint, die verschiedenen Phasen sind alle so in Ordnung. Cyrille treibt voran, Oxley nimmt zurück und auf. @lysol hat es für mich stimmig gesagt, Oxley spielt in der Vertikalen, was soll er sonst auch machen, mit seinem Instrumentenbesteck? Ich zweifele an meinen eigenen Worten, weil Cyrille völliger Gegenpart ist, er geht immer nur nach vorn, aber nicht so mächtig wie Elvin Jones zum Beispiel, das liegt dann aber wohl an den Handgelenken. Usw., man kommt zu keinem Ende; aber Taylor war sicher einer, der so spielte, als müsse es immer bis zum Ende gehen.

Taylor, lieber @vorgarten, höre ich auch als Solospieler, obwohl mir Bley als Solospieler viel lieber ist. Ein Rätsel, das ich mir grad selbst einbrocke. Bleys Solospiel ist immer im Gegenüber, und sei das Gegenüber nur der Komponist eines Standards. Taylor scheint mir Solospieler zu sein, weil er manisch ist. Und wer da dann im Trio oder größerer Besetzung mitmacht, muss wissen, worauf er sich einlässt. Das fand ich dann sehr berückend, weil William Parker mir ja lieb ist. Ich habe ihn nicht genannt, weil ich in Erinnerung hatte, dass Du Zweifel bei ihm hast, aber ich glaube, es ist aus einer alten Unterhaltung mit gypsy, der ihn nicht so sehr schätzte.

Die Bassisten … sind oft die Seele. Und Henry Grimes und Alan Silva, vor allem er, mir doch nah.

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