Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#12100831  | PERMALINK

vorgarten

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robert hurst, kenny kirkland, elvin jones, one for namesake (1994)

die kam heute endlich an und wird deshalb nachgeschoben. tatsächlich die einzige klaviertrio-aufnahme von kirkland, wenn ich das richtig sehe, und das ist wider erwarten kein power piano, was er hier präsentiert. hurst hat ziemlich tolle kompositionen geschrieben (10 stücke, viel zu viel musik auf einer cd, 90er-jahre-problem; der einzige standard ist „in your own sweet way“, im duo [!] mit jones, eigentlich das highlight), die einfache themen mit reichen harmonien ausstatten, darunter poltert und rumpelt es vom inspirierten drummer, den man in all seinen späten feinheiten hier studieren kann. große sophistication, aber auch einfach gehalten, viel holz und samt, swingt dabei wie hölle, ohne angeberei. da ist zum beispiel eine bossa nova dabei, die genau das einlöst: einfachheit, gefühl, reiche harmonien, jobim wäre stolz. reife leistung vom jungen bassisten, die liner notes erzählen was von tradition, gangsta-rap, michael jordan und armani, also von style als afroamerikanischer kulturpraxis, aber ich höre vor allem basiswissen und freundlichkeit. (der titel erklärt sich durch die hommage an den wohl gerade verstorbenen vater, der auch robert hurst hieß.) kleine entdeckung, klingt auch wirklich toll, vom bass aus aufgenommen.

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