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Seitdem Du an den Trios dran bist @vorgarten denke ich: ich muss unbedingt die „Feel Trio“-Box wieder mal komplett durchhören. Das habe ich noch gar nie getan, seitdem es vor ein paar Jahren mit Parker bei mir plötzlich doch noch klickte (das Feel Trio war aber davor schon ein Rahmen, in denen ich ihn mochte – die Frage ist also eher, ob ich das jetzt nochmal ganz anders höre).
Was die Drummer für Taylor angeht, ich sehe da verschiedene Möglichkeiten. Oxley (der beim einzigen Konzert als Duopartner dabei war, das ich von Taylor hören konnte – zum grossen Glück!) finde ich ebenfalls hervorragend, aber ich denke mein „idealer“ Taylor-Drummer ist schon Andrew Cyrille. Dass er in den frühen Jahren zumindest im Studio mit Denis Charles stets einen recht leichten und sehr hell klingenden Schlagzeuger an seiner Seite hatte, finde ich ebenfalls interessant („Love for Sale“, die Candid-Aufnahmen, – das kann man bestimmt gut mit der längst gerne verschwiegenen Tristano/Brubeck-Linie (die gibt’s ausser hier glaub ich gar nicht) verbinden, also frühen Einflüssen auf Taylor, die halt so gar nicht ins Bild des „harten“ (war er ja gar nicht, und dann wieder mehr als alle anderen) New Yorker Freejazzers passen. Dann Sunny Murray – im Trio mit Jimmy Lyons die erste wirklich reife Musik von Taylor 1962, „Nefertiti“ (er spielt davor schon auf ein oder zwei Titlen von „The World of C.T.“ und v.a. auf der Taylor-Hälfte von „Into the Hot“) – eine ganz andere Färbung, dunkel, trommellastig. Charles höre ich eher als Becken-Spieler – und Cyrille, der dann nach der Zwangspause länger dabei war – dann als einer, der beides verbinden konnte. „Student Studies“ und „Akisakila“. Ende der Siebziger ist dann mit Ronald Shannon Jackson nochmal ein dunkler Drummer dabei, der vielleicht irgendwie das „karge“ von Charles mit dem Getrommel von Murray verbindet? Jedenfalls sind da gleich nochmal ein paar der besten Aufnahmen dabei: „Cecil Taylor Unit“, „3 Phasis“, „One Too Many Salty Swift and Not Goodbye“, das MPS-Album und ein paar Jahre später „It Is In the Brewing Luminous“ – für meine Ohren vielleicht die letzte Hoch-Phase von Taylor in Ensembles? Ich muss die Soul Note (warum lief ausgerechnet Taylor nicht bei Black Saint?), Leo (hört Feigin auf, was ist das mit dem „closing down sale“?) usw. Alben mal wieder anhören, aber bisher reicht von den Sachen in grösserer als Duo- oder Trio-Besetzung für meine Ohren nach 1980 nichts mehr daran heran).
Oxley fällt dann in diese spätere Phase mit tollen Solo- (Willisau, da bin ich natürlich auch dabei, hatte das schon im Radio gehört, bevor er auf CD erschienen ist), Duo- (Oxley usw. – wobei ich aus Berlin kenne ich leider immer noch vieles nicht gut oder gar nicht kenne) und Trio-Aufnahmen (Feel Trio, Oxley/Dixon).
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