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brad mehldau, larry grenadier/christian mcbride, jorge rossy/brian blade, introducing brad mehldau (1995)
hab das tatsächlich noch nie gehört, aber mir fiel gestern nach TWENTY-ONE noch ein, dass man geri allen und brad mehldau vielleicht die beiden wichtigsten einflüsse im klaviertriobereich für die nächste welle an pianist*innen in den nullern nennen könnte: morans bandwagon und vijay iyer einerseits (kendrick, cary u.a.), the bad plus und e.s.t. andererseits als nachfolgende. mir ist das, was mehldau hier macht, durchaus sehr nah, nicht zuletzt durch seinen bezug aufs jarrett trio, aber auch wegen der 90er-upper/middle-class-referenzen (teenage angst, grunge, mit den bezügen zu weimar/hesse/mann). das klaviertrio wird wieder pop, aber so fing das mit jarrett ja auch an (god bless the child). gleichzeitig ist es super arrangiert und metrisch vertrackt (eher nicht m-base, eher lewis oder brubeck), streberhaft (jahrelange soli-transkription, aber in „countdown“ hier gelingt wirklich was neues), feinnervig (die songbook-balladen sind tatsächlich nah an jarrett, aber eben nicht mit der fragestellung: mal schauen, was gary und jack dazu einfällt!), und das geht dann eben nicht zu blue note, sondern wird warner-chefsache, mit diesem foto, das gleichzeitig bodenständige rurale weiße usa in den 50ern sein könnte (links), oder feinsinniges altes europa, paris oder barcelona (rechts), wahrscheinlich ist das verprechen auf verknüpfung die attraktion…
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