Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#12097635  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 13,126

eigentlich wäre chronologisch kenny kirkland mit elvin jones dran gewesen, aber die cd ist noch nicht da, also springe ich –

geri allen, ron carter, tony williams, twenty-one (1994)

geri allens ausflug ins powerpianotrio-format sprengt die digitale aufnahmetechnik und ergibt ein zackiges gemurmel, sowas wie stromstöße zwischen zwei matratzen. die höhen sind verloren gegangen, der bass wabert diffus, das klavier kommt aus der kaschemme, und selbst der neue mix von kevin gray für das ton-poeten-reissue klingt nur anders schlecht, räumt ein bisschen auf, verteilt die drei klarer im raum, so dass zumindest ein live-eindruck entsteht. einziemlicher schock nach all den atmsphärischen und schattierten aufnahmen von david baker aus dieser zeit (bertha hope, s.o.). und trotzdem triumphiert das playing. geri allens songbook, in sich schon polyrhythmisch angelegt, ist bestes spielmaterial für williams, und in die tin-pan-alley-songs rutschen sie danach ziemlich geschärft hinein. da sitzt auch jeder falsche ton. und wenn das letzte stück, auch so ein allen-original, dann nur vom klavier allein kommt und in jedem lauf mindestens sechs rhythmische pointen hat, muss man ihr endgültig nicht mehr mit monk- und nichols-vergleichen kommen:

--