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Danke für die Rückmeldung – weiss nicht, warum das Tab gestern kurz vor Abschluss des Posts neu geladen hat, F5 ist jedenfalls für einmal nicht schuld. Standen noch ein paar Zeilen mehr zu den Line-Ups, den Formaten, gab ein paar Fotos mehr … und zur Musik auch etwas mehr, denn die ist wirklich umwerfend gut. Die Balladenfeatures („The Gypsy“ in zwei Takes bei der ersten Session auf der CD, die ohne die zwei Alternates nur so 30 Minuten dauert, aber selbst bei 5-6 Minuten mehr hätte Tony Hall von Tempo daraus wohl keine LP gemacht, die wir heute noch schätzen würden … drum find ich in dem Fall die Formatsache wirklich von Belang … dann „Sweet and Lovely“ bei der zweiten Session, die wiederum nur um die 24 Minuten dauert und exklusiv auf zwei EPs erschienen ist, obwohl sie bis dahin vielleicht Reece‘ beste ist … Norman Stenfalt, den ich überhaupt nicht einschätzen kann, ich hörte ihn die Tage ja noch anderswo, ist auf „Variation on Monk“ echt gut, und „Eboo“ ist eins von Reece‘ tollen Originals, während der Blues, mit dem die Session endet, „On the Scene“, für den Filmsoundtrack verwendet wurde, dessen eigenliches Material, die letzte Tempo-Session von Reece – vier (sehr) kurze Stücke – dann auf der abgebildeten EP erchien).
Ein PS, weil Jasmine ja ein shady Label mit Überspielungen von wechselnder Güte ist: diese Tempo-Compilations sind echt gut und auch aufeinander abgestimmt – weitere Tracks von Reece mit Feldman finden sich auf dessen „In London (Vol. 2)“. Ich habe neben den beiden Reece-CDs die drei von Victor Feldman („Departure Dates“ und „In London – Volume 1“), die eine von Jimmy Deuchar, die neulich lief (da brauch ich noch die zweite) und eine (Jazz Couriers, „First and Last Words“) von Tubby Hayes (dort ist es etwas komplizierten mit den verschiedenen Labeln/Compilations, die im Umlauf sind, der war halt auch nicht nur bei Tempo … die Tempo-Sessions gibt’s ebenfalls in einem CD-R-Set von Acrobat, gleiche Aufmachung wie das Reece 1956-62-Set und gute Kommentare usw., aber das sind halt am Ende doch mehr oder weniger „handgemachte“ Veröffentlichungen).
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Zurück zu den Anfängen … gestern Post von Northern Spy gekriegt, jetzt fehlen nur noch die nicht so leicht zu findenden Alben und ich kann mich auf den Weg machen. Das hier ist ja faszinierend, eine Art spätromantisches Frühwerk mit klingenden, ja plätschernden, harmlos-schönen Melodien vom Klavier, einer Arco-Bass-Overdub-Spur (es gibt Stellen, da klingt das wie eine gedämpfte Trompete), die Veränderungen minimal und total transparent … da liegt quasi alles noch ganz offen da, woraus später dieses Faszinosum wuchs. Und doch ist das nicht nur im Rückblick faszinierend sondern funktionierte auch bestens, wenn das eine ganz andere Band wäre (ich muss ein wenig an [Ahmed] denken, die wir @redbeans zusammen in Mulhouse hörten – Pat Thomas-p, Joel Grip-b, Antonin Gerbal-d, Seymour Wright-as).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba