Antwort auf: Rammstein

#12091511  | PERMALINK

nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

Beiträge: 6,438

bullitt
Ja, zwei Aspekte und mich interessiert besonders der andere

Das kommt nunmal leider sehr schnell als Verharmlosung rüber, als Aufforderung, die Betroffenen „sollen sich mal nicht so anstellen“, sie „hätten Pech gehabt“ oder wären sonst irgendwie selbst schuld. (Siehe auch den (bestimmt für alle Beteiligten) anstrengenden Gesprächsverlauf mit @.ctte oder @.wenzel.)

Naja eben drum. Deshalb sollte man die juristische Seite ja auch zwingend von der moralischen trennen.

Es gibt aber eben auch noch eine dritte Seite: „Rammstein“ als Veranstalter haben eine Verantwortung dafür, dass es hinter der Bühne für alle sicher zugeht. Auch wenn es „moralisch“ noch eine Grauzone und „juristisch“ noch nicht verboten ist. Bei einer offiziellen Aftershow-Party eines Rammstein-Konzerts gibt es eben, auch seitens der Teilnehmer, andere Erwartungen an den erforderlichen Selbstschutz als bei einem Chapter-Treffen der Hells Angels.

bullittBlöd nur, dass es parallel im Netz auch solche Stimmen junger Frauen und Zeuginnen aus der Row Zero gibt, die ein gänzlich anderes Bild zeichnen und dabei deutlich integrer und reflektierter wirken, als Lynn oder Shyx.

nicht-vom-forum
Ob das Interview integrer oder reflektierter als das Shyx-Video ist, liegt wahrscheinlich im Auge des Betrachters, aber: Es widerspricht doch nichts von dem, was die Frau beschreibt, den Darstellungen von Lynn und Shyx.

[…] und erklären das Prinzip der Row Zero als gängiges und harmloses PR-Tool in der Medienbranche, mit dem quasi Influencer und Stars Fame gegen Fame tauschen.

Für „Das Prinzip Row Zero“ gilt das ja wohl auch. Die Frage, die im Raum steht, ist doch ob die Rammstein-Row-Zero nach anderen Regeln abgelaufen ist. Genau das ist es übrigens, was ich gerne aufgeklärt hätte: Wenn jemand wie Shyx eine „normale“ Row-Zero bzw. After-Show-Party erwartet und dann auf das trifft, was sie schildert, ist das ein Problem. Ganz egal, wie justiziabel es sein mag.

Es habe keinerlei Druck Backstage geherrscht, Getränke seien stets verschlossen gewesen, man sei keineswegs zu Alkohol genötigt worden etc.

Ich würde mal anzweifeln, dass alle Getränke stets verschlossen waren. Gerade für das Hochprozentige und folgend für Cocktails/Longdrinks wird das kaum gegolten haben. Aber unabhängig von meinen Vermutungen: Die Themen „Druck Backstage“ oder „Nötigung zum Alkohlkonsum“ waren doch in Vilnius bzw. bei Lynn gar kein Thema.

Dazu Videos einer verhaltensauffälligen Lynn an diesem Abend, die unter allen möglichen Drogen zu stehen scheint – außer Benzos.

Das passt doch zunächst mal zu Lynns Aussage. Dass sie an dem Abend unter Drogen stand, ist doch gar nicht das Thema, sondern das sagt sie ja gerade selbst. Die Frage ist, ob sie die Drogen freiwillig bzw. wissentlich konsumiert hat – und dazu kann die „Zeugin“ im Interview nichts sagen oder hat das zumindest nicht getan.

aber ich hätte vor Gericht an Lynns Stelle ungerne noch mehr Zeuginnen wie Julia

Warum? Eine Anzeige gegen unbekannt lässt sich mit „Julias“ Beschreibung doch ganz prima untermauern.

nur damit man ungestört Headlines vom „perversen Groupie-System“ auf den Titel packen kann.

Was ich im Zusammenhang mit dem aktuellen Rammstein-Thema von dem Begriff „Groupie“ halte, habe ich ja schon mehrfach geschrieben.

zuletzt geändert von nicht_vom_forum

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