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Hab mal geguckt, welche der Songs von „Green Leaves“ es denn von Jarrett gibt – vielleicht interessant das mal gegenüber zu hören?
Hier „Secret Love“ von Jarrett, Januar 1966 mit Blakey im Lighthouse in Hermosa Beach (springt ca. zum Beginn des Klaviersolos):
Und hier Hawes, Februar 1964 im Contemporary Studio:
Jarrett ist da in einer Powerhouse-Band (mit einem Trompeter, der sich als Epigone seines späteren Bosses gebiert) und legt sofort los … aber auch bei Hawes wird das ungewöhnlich dicht, finde ich. Früher hätte ich vielleicht geschrieben, dass manche Passagen „verschwurbelt“ klingen, aber das Wort ist ja komplett verbrannt – z.B. die kurze Phrase ab 1:49 oder einiges im zweiten Solo nach dem Bass-Solo, 3:43 bis 3:46, oder auch wie er am Ende zurück ins Thema überleitet und wie er dieses dann am Ende präsentiert und ausschmückt. Und das mit der Time bleibt: ich fühle mich hier irgendwie nie ganz wohl – finde es aber wirklich super spannend!
Und um noch einen etwas krasseren Vergleich nachzuschieben – bei Jarrett mit einem Solo-Intro und leider alles anderes als Hi-Fi: „St. Thomas“ (Februar 1964 vs. live in London 1986). Da gibt’s schon Parallelel im Gestus, im „crispen“ Ton … Jarrett ist halt doch nicht vom Himmel gefallen, auch wenn das auf mich immer wieder so wirkt:
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