Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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donald smith, cecil mcbee, jack dejohnette, luv (1976)

hier macht der bassist auch sehr viel, aber das haben sie gemeinsam gefunden, es ist völlig unklar, wer hier wen begleitet. das einzige echte leader-album von donald smith, aus dem schatten seines bruders lonnie liston heraus, kenne ich durch einen bft von gypsy. da ging es um die rubato-ballade „stillness“, was so zum schönsten gehört, was ich hier gerade in den letzten tagen höre. gleiches studio, gleicher toningenieur wie bei FREE SPIRITS, aber hier eine laute band und eine deutlich unschönere aufnahme, selbst das klavier ist leicht verstimmt (es müsste doch eigentlich dasselbe sein?). auch sonst anders, keine lässig ausgespielte jazzgeschichte, sondern ein drängendes „jetzt“, spiritual jazz ohne die maschinerie von tyner, läufe und blockakkorde, harmonien, die nach vorne und nach oben gehen, aufrühren und ausweichen, mit druck von den spielern hinter und neben dem klavier. das ganze kulminiert in einem solo-liebeslied an frau und tochter, in dem aufruhr, frieden, sehnsucht und analyse, so hör ich’s, zusammenkommen.

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