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marian mcpartland, michael moore/ rust gilder, joe corsello, plays the music of alec wilder (1974)
viele stücke hier wurden direkt von wilder für mcpartland geschrieben und gingen gar nicht erst den umweg, ein song zu sein. wilder gestattete der pianistin, eigene changes zu erfinden. und deshalb weiß ich gar nicht, ob sich das album so gut zur dokumentation der kompositionen von wilder eignet – oder gerade deswegen. sie findet einen fantastischen weg, die themen erstmal so vorzustellen, als würde sie allein in einer lounge die harmonien ausmessen und die melodie dabei vor sich hin summen – um danach luft für die mitmusiker zu lassen, in single notes zu improvisieren (wilder schrieb an dieser stelle immer ins notenblatt: „school’s out!“), und tatsächlich ein jazzstück daraus zu machen.
die erste seite ist im duo mit bassisten michael moore eingespielt, der den jazzanteil unterstützt. auf der zweiten seite ist dann ein trio zu hören, die begleitung bleibt sparsam und leise, mal kommt ein bossa-rhythmus hinein, am ende, im meister(innen)werk „it’s so peaceful in the country“, ein gerader rhythmus, mit dem sie abwechslungsreich flirtet. selbst wenn man sich nicht für mcpartlands besonderes verhältnis zu wilder interessiert, wird man das ein wunderschönes album finden (das darüber hinaus auch noch sehr gut aufgenommen ist).
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