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wenzel Rossi, irgendwie habe ich erwartet, dass du Partei für Kayla ergreifst. Wie gesagt, ich halte ihre Schilderungen nicht für komplett unglaubwürdig , sie wird auf dem Konzert gewesen sein und das in ihrer eigenen Empfindung auch so erlebt haben. Aber die Frage „warum jetzt?“ darf man stellen und das mit dem „alten Management“ erscheint mir eben fragwürdig.
Ich finde, sie ist mit der zu erwartenden Kritik offen umgegangen und hat klar gelegt, dass sie sich eben erst jetzt traut, öffentlich über ihre Erlebnisse zu berichten. In der Situation vor einem halben Jahr hätte sie doch auch tatsächlich alleine dagestanden, und da sie eben rechtzeitig der bedrohlichen Situation entkommen ist, was hatte sie da schon in der Hand, um gegen ein millionenschweres Entertainment-Unternehmen zu bestehen? Erwartet wirklich jemand von einer 20-jährigen, entweder im Alleingang die Debatte loszutreten oder in der nun ausgebrochenen Diskussion die Klappe zu halten, um nur ja nicht als Profiteurin dazustehen? Sind das nicht genau die Mechanismen, mit denen man Menschen zum Stillhalten zwingt, obwohl sie jeden Grund hätten, etwas zu kritisieren?
Und die ganze Vortragsweise ist mir für ihre angebliche Betroffenheit auch zu unseriös, warum „blasen“ statt Oralverkehr, warum „potenzieller Fick“ statt „potenzielles Opfer“? Okay, sie ist 21 und spricht ihre Zielgruppe an, aber wenn du schon das Schlagwort „Aufmerksamkeitsökonomie“ erwähnst…
Ich erwähne es, um den Doppelstandard zu verdeutlichen. Alles, was Kayla vorgeworfen wird, trifft auf Lindemann doppelt und dreifach zu. Warum es ihre Aussagen weniger glaubhaft machen, wenn sie über die Dinge redet, wie jeder darüber redet, leuchtet mir nicht ein. Auch hier gilt: Hat irgendwer jemals Lindemann das Wort „Oralverkehr“ in den Mund nehmen gehört? Der Mann reitet auf einer fucking Peniskanone!
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