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bullittÄh, sie bezeichnet 60-jährige, die Sex mit jungen Frauen haben, als „ultra pedo“ (sic).
Ach so, die dümmlichen Witzeleien der Ärzte (die ich eigentlich respektiere), sind „erfrischend“, und jeder soll frei reden dürfen, ohne sich Moralvorstellungen zu beugen, aber eine 20-jährige soll sich mal ganz genau überlegen, was sie sagt? Verstehe ich das richtig?
Zudem wurde nach ihrem Eindruck auch nicht ernsthaft kontrolliert, ob die betroffenen Mädchen tatsächlich volljährig sind.
Ich woker Moralist sehe es übrigens genauso: Ein 60-jähriger, der sich auf Sexpartnerinnen im Alter von 18 bis maximal 30 versteift, hat etwas sehr Unangenehmes. Das ist sicher legal, aber es riecht streng, und mir kann das auch niemand mit „Rock’n’Roll“ und sexueller Freizügigkeit schönreden. Da lasse ich mich gerne als Moralist beschimpfen.
Der Verwurf KO-Tropfen und Vergewaltigung wäre ja keinen Deut harmloser, würde er sich gegen Machine Gun Kelly richten.
Das stimmt. Aber ich habe auch ausführlich begründet, warum Lindemanns Treiben auch ohne justitiable Vorwürfe verantwortungslos wäre. Und das hat sehr wohl auch etwas mit seinem Alter zu tun.
Man kann in diesem Fall wieder wunderbar sehen, wie Doppelstandards funktionieren: Bei Lindemann gilt uneingeschränkt die Unschuldsvermutung, unbesehen seines selbstgewählten öffentlichen Images, und man darf eigentlich erst etwas Kritisches äußern, wenn der Richter gesprochen hat. Aber eine Influencerin, der darf man keinesfalls „naiv begegnen“, da muss man kritisch nach den Motiven fragen, und da ist es auch völlig ok, wenn man in ihren social medias wühlt, um vermeintliche Belege für ihre Unredlichkeit zu finden. Dass sie eine Woche nach dem Erlebnis beim Beach House-Konzert war und ein gut gelauntes Foto postete, macht sie unglaubwürdig?
Und die üblichen sexistischen Kommentare daneben, mit denen ein Lindemann-treuer Online-Mob sie trollt, sind „cancel culture“ vom Feinsten, wird aber so nicht benannt. Ist ja vermutlich „free speech“, wenn es die Richtige trifft?
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