Antwort auf: Grand Prix Eurovision / Eurovision Song Contest

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#12065059  | PERMALINK

herr-rossi
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mangelsIch sage immer wieder, dass man zurück muß:
– Kein Playback ( sowohl Musik als auch Gesang)
– Sehr reduzierte bis gar keine Show
Aber ja, man kann (und will) das Rad wohl nicht zurückdrehen. Hauptsache die Kasse klingelt.

Und dann würde Deutschland auf einmal gewinnen?

Es ist die beliebteste TV-Show der Welt, warum sollte man daran etwas grundlegend ändern oder „das Rad zurückdrehen“ wollen? Und für die Künstler und die Fans geht es eben nicht „nur ums Geld“, da ist unverkennbar Lust und Leidenschaft im Spiel, die im erfreulichen Gegensatz zum Jammern mancher Zuschauer steht.:) Nicht mal die Letztplatzierten selbst möchten die Erfahrung missen.

Kein (Instrumental-)Playback – das ist doch bei einer solchen Fernsehaufzeichnung technisch unmöglich. Du kannst nicht 26 Acts im 5-Minuten-Takt über die Bühne schicken und die dann live spielen lassen, da macht kein Toningenieur der Welt mit. Früher im Grand Prix-Kurtheater konnte das Brunnenorchester noch alles gemütlich wegspielen, damals war das Angebot musikalisch ziemlich homogen, aber heute bringt doch jeder Act einen anderen Stil mit – Dancefloor, Rock, Ballade, Folkloristisches, Elektronisches …

Und was heißt „reduzierte bis gar keine Show“? Es ist eine SHOW, und zwar die größte TV-Show der Welt (abgesehen vielleicht vom Superbowl). Ich verstehe auch diese Sehnsucht nach einem akustischen Puritanismus nicht. Und wo sollte man die Grenze ziehen? Dancefloor setzt nun mal Tanz voraus, Rockbands wollen rocken, Balladensänger:innen wollen gut ausgeleuchtet werden und folkloristische Acts möchten ihre Kultur repräsentieren. Wer entscheidet, was da „zuviel Show“ ist?

Wenn man sich die Wettbewerbe der letzten Jahre ansieht, hat es genausoviele „leise“ wie „laute“ Inszenierungen gegeben, und die einen können ebenso erfolgreich oder erfolglos sein wie die anderen. Was auch beweist, dass am Ende natürlich die Musik und die Perfomance entscheiden entgegen dem üblichen „um Musik geht es da schon lange nicht mehr“ (auch @close-to-the-edge). Ich finde es immer merkwürdig, dass gerade jene, die die schrillen Auftritte laut beklagen, all die leiseren Beiträge komplett ignorieren.

Und – wie immer an dieser Stelle – der Hinweis darauf, wer mit den „billigen Show-Effekten“ überhaupt angefangen hat – Auffallen um jeden Preis, dass war einst das schwedische Motto für Brighton.:)

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