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Das hab ich euch nicht vorenthalten, oder?
Hier etwas, was ihr mir dafür vorenthalten habt – kam 2019 heraus, aber ich hab’s erst bei Goykovichs Tod zur Kenntnis genommen und gleich bestellt:
Wenn ich das richtig verstehe, stammen die ersten sechs Stücke („Yugoslavia-Suite in 6 parts“) vom Juni 1973, als Fritz Pauer, Peter Trunk, Tony Inzalaco und die Bläser (Blech und Holz) des NDR-Sinfonieorchesters dabei waren. Ein Jahr später folgten dann noch zwei Teile, da übernahmen Bo Stief und Ronnie Stephenson (Trunk war am 31.12.1972 verstorben), Pauer und die Bläser des Orchesters sind wieder dabei, geleitet hat stets Hans Hammerschmid, der Teile 1-6 auch arrangiert hat, für Teile 7 und 8 hat Goykovich, der alles komponiert hat, auch die Arrangements übernommen. Gefällt mir vom ersten Eindruck her hervorragend! Mit den ungraden Metren und der grossen Besetzung, die wuchtig und doch recht fein austariert wirkt, erinnert mich das da und dort ein wenig an die ersten Big Band-Aufnahmen von Don Ellis. Aber Goykovich zeigt sich hier als grosser Lyriker, mit strahlend klarem Ton zwar, aber einer Phrasierung und Intonation, die das ganze sehr persönlich wirken lassen – nicht auf Glanz aus, sondern aufs Erzählen, aufs Fühlbar und Hörbar machen. Und klar, die Jahre mit Edelhagen, Ferguson, Clarke/Boland etc. hört man der Musik natürlich auch an … aber darin erschöpft sich das so wenig wie in Parallele zu „Sketches of Spain, wie Ralf Dombrowski sie in seinen Liner Notes zum Einstieg zieht.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba