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Mitten rein ins Zentrum des Jazzgesangs mit Ella Fitzgerald. Kommt mir so vor, dass Ella die Jazzsängerin überhaupt ist. Jedenfalls kommt man an ihr nicht vorbei. Ich assoziiere sie eigentlich vor allem mit fröhlichen und virtuos vorgetragenen Songs, aber dann gibt es auch zerbrechliche Balladen von ihr, bei denen mir der Atem stockt und ich feuchte Augen kriege.
Ella Fitzgerald – Angel Eyes
Aufgenommen 1957. Gitarre: Barney Kessel. Ich weiß aber nicht, auf welchen Album die Aufnahme erstmalig veröffentlicht wurde. Vielleicht auf gar keinem? Ich habe das Stück von dieser sehr guten Compilation mit Aufnahmen von 1938 – 1966, bei der aber auch nur auf eine andere Compi (First Lady Of Song – sie ist also tatsächlich die Jazzsängerin überhaupt! ) verwiesen wird.
Hatte mit meiner Gefährtin beim Abendessen eine Diskussion über den Begriff „sentimental“. Für mich klingt der Begriff etwas abwertend und ich würde ihn nicht für Ellas Angel Eyes verwenden. In meinen Ohren klingt das vom Gefühl so reich und von der Form so reduziert, dass es ergreifend ist.
„Excuse me while I disappear“
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)