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Zurück in Japan entsteht bei zwei Sessions bzw. Konzerten im November und Dezember 1968 das Album „Sadao Plays Bacharach & Beatles“. Das klingt denn auch eher nach Pop als nach Jazzrock. Neben dem Leader (as/fl) sind dabei: Terumasa Hino (t), Hiroshi Suzuki (tb), Kazuo Yashiro (p), Yoshiaki Masuo (g), Yoshio Ikeda und Chin Suzuki (b) sowie Fumio Watanabe (d). Auf die ersten drei Bacharach-Stücke folgt jeweils eins von den Beatles, die in der zweiten Hälfte dann gleich mit einem Dreierblock vertreten sind, bevor Bacharach mit einem vierten und letzten Stück zu hören ist. Neun Stücke also, darunter „The Look of Love“ zum Einstieg, „Ticket to Ride“, „Walk on By“, „I Am the Walrus“ etc. Das ist irgendwie ganz witzig, denn obwohl auch das natürlich leichtere Kost ist, gibt es neben braven Arrangements der Themen auch mal einen kollektiven Blow-Out der Bläser – Beatles-Cover mit Dixie-Vibes, schon ganz witzig. Und dazwischen sublime Momente wie die Quartettversionen von „Here There and Everywhere“ und direkt folgend „Blue Jay Way“, für die Watanabe zum Sopransax greift und von Masuo, Ikeda und Watanabe begleitet wird. Im zweiten Stück etabliert Ikeda zu Beginn einen dieser offenen 1-Akkord-Lateef-Grooves und Watanabe lässt sein Sopran wie eine Shenai klingen – dann steigt Fumio (sind die zwei eigentlich verwandt?) mit einem Rockbeat ein, Masuo schrammelt … das ist wirklich gut!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba