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Nach „My Romance“ folgten noch zwei Bossa-Alben für Victor („Jazz Samba“ und „Bossa Best Collection“), die ich nicht kenne – und danach wird es zum ersten Mal, finde ich, so richtig spannend: am 28. Juni 1967 trafen nämlich Sadao Watanabe und Charlie Mariano im Studio zusammen, das Ergebnis war „Iberian Waltz“. Beide hatten ihre Altsaxophone dabei, Watanabe auch Flöte und Bambusflöte, Mariano das indische Nagaswaram (eine Art Oboe, jedenfalls mit Doppelrohrblatt gespielt und nasalem Sound). Es gibt statt einem Dutzend kurzer Stücke nur vier lange, und entsprechend verändert sich auch die Rolle der Rhythmusgruppe – weiterhin Kickuchi, Harada, Togashi: Sie wird zum Mitakteur, bricht aus der puren Begleitung aus, Kikuchi steuert oft karge Einzelklänge bei, Togashi zeigt sein Potential, wenn er das Geschehen aufbricht und viel mehr Puls denn Beat spielt, Harada steigt ein und aus, das total offen, bewegt sich völlig natürlich irgendwo zwischen Ornette Coleman, Japan und Indien. Faszinierende Musik und auch in Marianos Werk ein Höhepunkt, finde ich!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba