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lotterlotta
dieses unerträgliche bashing der „Gitarre -im- Jazz-nicht- Möger“ nimmt mittlerweile epische Ausmaße an
aber mal im ernst, es gibt wirklich wenige Alben bei denen ich die Gitarre im Jazz als nicht störend sondern als wohlklingend empfinde, „compassion“ gehört hier dazu. Vielleicht liegt es an meiner musikalischen Sozialisation in den 70ern und 80ern, dem oben genannten Metheny im Jazz, an dem in der Zeit irgendwie leider kaum ein Weg vorbei führte….mittlerweile kann ich von ihm ja das eine oder andere sogar mit Genuss hören…..btw Baden Powell ist kein Jazz und ausschließlich akustische Gitarre und jede Empfehlung, sei sie auch seitenlang, gerechtfertigt![]()
hi @lotterlotta,
entschuldige meinen schnapper, aber ich weiß ja dass du humor verstehst, aber ich hatt mir vorgenommen, jeden pauschalen gitarrenhassspruch mit einem triangel-witz zu quittieren, nicht weil ich was gegen triangeln hätte, sondern um zu markieren, wie blöd ich dieses „ich mag keine gitarren im jazz, aber“ finde, das hier immer wieder geäußert wird.
natürlich kann man alles mögliche gegen alles mögliche haben, und ich verstehe auch die schwierige sozialisation mit schwellkörpergitarristik und masturbatorischer spielpraxis in den 70ern und 80ern, aber man kann sich solche pauschalsprüche wirklich nicht leisten, finde ich, wenn man andererseits selbst permanent gitarristenalben empfiehlt (einer der anderen gitarrenskeptiker hier war ja auch sehr pikiert, als mal paco de lucia kritisiert wurde) und man es andererseits mit einem instrument zu tun hat, dass eine unzahl von sounds produzieren kann und in vielen musikalischen kulturen zur grundausstattung gehört. da sollte man sich vielleicht doch mal in einem musikforum die mühe der differenzierung machen.
allein in meinem gitarren-bft ging das spektrum von django reinhard bis keiji haino, eine unterscheidung zwischen akustischer und e-gitarre macht auch so recht keinen sinn, da sind wir hier auch schon an trennlinien gescheitert (zwischen mikrofonierung und midi), und es gibt viele sounds dazwischen – außerdem gibt es e-gitarristen, die ein großes verständnis für die sounds und spielweisen der akustischen gitarre haben (u.a. auch metheny, aber vor allem frisell u.a.). andererseits kann man gitarre auch so spielen / verschalten, dass sie wie eine orgel oder ein drumset klingt (s. oren ambarchi, den du ja auch gut findest). aber das ist jetzt in die andere richtung zugespitzt, schon klar, aber instrumentenspezifische abneigung macht einfach bei gitarre nochmal weniger sinn als bei trompete. (und das ist auch noch mal was anderes, wenn man – wie ich – z.b. findet, dass waldhorn oder tuba nicht unbedingt die besten voraussetzungen für ein bebop-solo-feature haben).
es wär also toll, wenn du genauer beschreiben könntest, was dich stört und was du bislang einfach aufs instrument geschoben hast. ich schätze aber, dass das gar nicht so einfach ist.
baden powell spielt übrigens auf TRISTEZA und POEMA „all the things you are“ und „round ‚bout midnight“, wie du ja weißt.
ich suche indessen weiter nach einem triangel-solo im jazz. das ist hier ist es nicht:
und das hier auch nicht:
muss ich jetzt noch einen smiley dazusetzen? ich glaube nicht.
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