Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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#12040121  | PERMALINK

the-imposter
na gut

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jesseblue
.. Du fragst dich, wie „New Flash“ auf so viele Klicks kommt? TikTok. Current Joys ist das Soloprojekt von Nick Rattigan, der mit seiner Band Surf Curse noch „erfolgreicher“ ist. By the way würde ich ihn gern einmal live sehen. Der bestgeklickte Upload seines Songs „Freaks“ kommt auf YouTube auf 62 Mio. Aufrufe. Auf Spotify schafft es der Track auf ~750 Mio. Plays. Und das allein in den eventuell letzten drei Jahren. Das Stück ging dank TikTok viral und war für eine lange Zeit auch in vielen Viral-Top-Playlisten. Und es könnte dadurch eventuell einer der meistgestreamten E-Gitarrentracks der letzten Jahre sein. An sich ein ziemlich simples Lied, das aber etwas ausdrückt und erzeugt, was (meiner Meinung nach) keine Pop-Produktion dieser Welt in dieser direkten Art schaffen würde: Das ungeschminkte Gefühl, nicht dazu zu gehören. Und sehr nice, dass es eine Hörerschaft da draußen gibt, die das ähnlich hört, wie einige Top-Comments auf YT beweisen. ..

Das ist durchaus interessant. Musikalisch gibt mir der Song Freaks auch wieder nichts, und auf die Texte achtet man ja als Nichtmuttersprachler naturgemäss erstmal nicht so (zumal ja auch etwas schwer rauszuhören). Beeindruckende Zahlen jedenfalls.

Für TikTok bin ich wahrscheinlich zu alt, und da fehlte mir wohl auch das kommunikative Umfeld. Hab auch keine Ahnung wie sich sowas dann ausbreitet, phänomenal jedenfalls, weil musikalisch .. wie gesagt ..

jesseblue
Dass meine Beispiele nicht auf großen Konsens stoßen würden, war mir klar, aber darum ging es mir auch nicht. Charmant und witzig zugleich finde ich, dass Eigenheiten der Lieder, die dir weniger geben, genau der Grund sind, wieso sie mir gefallen. Du hast oft das „Eiern“ und die Simplizität angesprochen. Ich erwähnte an anderer Stelle schon einmal, dass ich kein großer Freund des klaren und feinen Sounds aktueller Produktionen bin. Weswegen es bei „meiner“ Musik gern rauschen, leiern und hallen darf.

Mir wie gesagt auch völlig unverständlich. Selbst wenn es musikalischer Trash ist, was ja durchaus auch spannend sein kann, kann es doch auch einfach besser klingen, wuchtiger, voluminöser, klarer. Das ist bei deinen Beispielen alles völlig verwaschen und klingt wirklich oft als käme es von sehr alten schlecht gelagerten Kassetten.

Und unsereins kauft sich ein AI Plugin nach dem anderen, die dann in Echtzeit unschöne Resonanzen aus dem Tonmaterial filtern, durch Verknüpfungen einzelner Spuren (Sends & Returns) Platz schaffen im Frequenzspektrum für die wichtigsten Elemente (Stimme zB), oder auf dem Mastertrack wie von Zauberhand den gesamten Mix fein detailliert komprimieren (.. und die Mixes klingen immer noch nicht ‚Pro‘ :).

Hab schon Hunderte für diese Art von Plugins ausgegeben. Teilweise ähneln die sich auch in ihrer Wirkungsweise, mit kleinen Besonderheiten jeweils, aber das ist wohl auch so eine Art spezielles Sammlertum, und auch faszinierend. Führt aber eben auch nicht automatisch zu einer perfekten Produktion, wiewohl man das aber natürlich anstrebt. Das ist ein längerer Weg.

Was ich meine, ein Song / ein Track kann ja wütend, aggressiv, hart, simpel gestrickt und weiss ich was sein, und fiese Sounds haben, sollte aber mE trotzdem seinem Genre entsprechend so gut wie eben möglich klingen. Jedenfalls ist das das Ziel beim Mixen und Produzieren .. es sei denn man legt’s gar nicht erst darauf an ;).

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out of the blue