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Anonym
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wahr Also Pop ist in den aktuellen Zeiten sicher nicht mehr englischsprachig/angelsächsisch definierbar
Ich glaube, da hat sich einiges schon bei meinem Austausch mit @plattensammler geklärt: Da stimme ich vollkommen zu.
(falls es das wirklich je war für Menschen außerhalb dieses Kulturraums).
Dass Pop ein aus diesem Kulturraum erwachsenes Phänomen ist, glaube ich allerdings schon, und mir ging es eigentlich nur um diese historische Dimension.
Heute gehen Popsongs um die ganze Welt und haben längst nicht nur in London oder New York ihre Startpunkte.
Daran besteht auch aus meiner Sicht kein Zweifel.
Klassik dürfen sie sein, das klingt so rein und andächtig.
Auch hier wollte ich keine allgemeine Aussage treffen. Ausgangspunkt war, glaube ich, das Thema Sitar. Und in dem konkreten Fall glaube ich eben, dass die Verwendung der Sitar bei den Beatles klar eine aus dem eklektischen Geist der Popmusik ist, während das Attribut „Popmusik“ bei Ravi Shankar aus meiner Sicht wirklich einfach gar nicht hinhaut.
Aber als Nicht-Angloamerikaner/-europäer fordernd sein, die Dynamik eines Popsongs aus den eigenen musikalischen Wurzeln heraus nutzen, um Millionen junger Menschen im Jetzt abzuholen und ein großes Stück vom globalen kapitalistischen Kuchen abbekommen? Nee, lieber nicht, das ist kein Pop.
Aber sicher doch, immer gerne! Ich glaube tatsächlich auch in diesem Fall, dass, wie schon beim Austausch mit @plattensammler, die Anschauungsunterschiede nicht so monumental sind. Mein Thema war schlicht, dass historisch „Popmusik“ (wenn man es nicht vollkommen allgemein als populäre, also bei vielen Leuten beliebte Musik definiert) wohl doch das ist, das in der westlich-kapitalistischen Konsumgesellschaft, angetrieben durch die masesenmediale Reproduzierbarkeit (sprich „Platte“ und „Spieler“), schubweise entstanden ist in der Zwischen- und vor allem dann in der Nachkriegszeit.
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