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Tony Bennett im Hintergrund – seit gestern schon. Drei Billig-Sets von American Jazz Classics bzw. Solar (Nr. 3). Die drei Alben oben 1958, 1958 und 1960 mit grossen Bands unter der Leitung von Frank DeVol und dazu noch sieben Stücke von den Sessions, die auf Singles herauskamen.
Jetzt zwei entschieden jazzigere mit Ralph Burns von 1961 bzw. 1958 und erneut vier Bonustracks (einer von den „My Heart Sings“-Sessions, drei von einer Burns-Session vom Juni 1959). Hier gibt es gelegentliche Soli, u.a. von Zoot Sims, Eddie Costa und Chuck Wayne, anderswo eine peppige Trompete (keine Ahnung, wer von den vieren: Bernie Glow, Marky Markowitz, Jimmy Maxwell, Carl Severinsen [Doc Severinsen, dessen Nachname hier zu „Sereinsen“ wurde), auf dem zweiten Album ist dann Urbie Greens Posaune prominent zu hören, aber auch die Harfe von Janet Putnam, Streicher gibt es hier auch wieder, im Gegensatz zum spätereren, auf der CD zuerst programmierten Album. Finde ich – wenig überraschend – deutlich besser als die DeVol-Aufnahmen.
Die dritte CD enthält dann wieder zwei Alben, dieses Mal ohne Thema: „Tony Sings for Two“ wurde von Ralph Sharon arrangiert (1959), „Signs a String of Harold Arlen“ 1960 von Glenn Osser (der taucht u.a. auch bei Bobby Hackett oder einem – durchaus hübschen – Streicher-Album von Coleman Hawkins auf). Irre jedenfalls, mit welchem Tempo die Alben bei Columbia herauskamen: Discogs listet für 1955 zwei, eines für 1956, zwei für 1957 und 1958, drei für 1959, 1960 und 1961, fünf für 1962, zwei für 1963, drei für 1964, eins für 1965, je zwei für 1966, 1967 und 1968 … und das geht bis in die Siebziger weiter, bis 1972 bei Columbia, dann bei Verve, Fantasy (mit Bill Evans), einem mir unbekannten Label namens Improv usw., ab 1986 dann wieder bei Columbia. Einer aus der Musik für Erwachsene, die bestimmt nicht für Sex in den Fahrstuhl gingen – oder wie immer das Zeug damals dann halt vermarktet wurde … 1986 war er zurück bei Columbia, was ab da wieder sein Hauptlabel war, aber nicht so exklusiv wie in den frühen Jahren.
EDIT: das Album mit Sharon ist im Duo – nur Stimme und Klavier – und funktioniert gerade super. Vielleicht nehme ich dann später mit Bennett/Evans nochmal einen Anlauf
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