Re: Steely Dan

#1200855  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

Rheinbogen… Und wie einige schon betont haben: Es gibt bei ihren Alben keine Ausfälle….

Die Alben halte ich allerdings für unterschiedlich. Auch bei SD ist kein allgemeiner Hofknicks zwingend ;-)
Und wenn eines (nicht) zusagt, muss das nicht gleich für alle anderen Alben gelten. Mit mal eingängiger und mal vertrackter hat das nichts zu tun, mich schreckt jedenfalls beides nicht. Kann da aber natürlich nur meine Sicht schildern:
„Aja“ und „Gaucho“ liegen bei mir mit Abstand vorne. Mit jeweils (strengen) ****1/2. Ein halber Stern Abzug nur, weil sie auf mich wirken, als ob sie am Ende selbst auf kontrollierter Distanz bleiben wollen.
Im Vergleich zum hier/von Dir hochgeschätzen Album „Royal Scam“ bieten die Tracks auf „Aja“ allerdings jedem Könner und jeder Nuance Raum, seine Klasse zu zeigen… alles entwickelt sich natürlich, entspannt, cool im besten Sinne und nimmt sich die Zeit, die es eben braucht, während gerade „RS“ zu oft alle Fertigkeiten viel dichter zusammenpresst. „Gaucho“ liegt für mich genau auf der Grenze zwischen fast endgültig erreichter Perfektion mit Feeling und einer durchgestylten Perfektion als Selbstzweck. Mehr geht irgendwie nicht. Und leider eben über dieser Grenze höre ich zB die letzten beiden Spätwerke bis hin zur Ironie nach altersgerechtem Maß.
Was soll’s: Irgendwo habe ich es schon mal so beschrieben und was besseres fällt mir auch jetzt dazu nicht ein. Mag der Stoff auch noch so teuer und die Verarbeitung am Limit sein. Bei jedem Anzug entscheiden letztlich ein paar Millimeter, ob er perfekt sitzt oder nicht. Und wenn nicht, ist weder der Schneider schuld noch der Träger. Dann ist er eben nicht „meiner“.

Ansonsten natürlich richtig: Bei SD lohnt es, nicht zu früh aufzugeben!

--