Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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bullitt

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herr-rossi Sobald die Rechte abgelaufen sind, kann jeder aus jedem Buch machen, was er will. Und innerhalb der Geltungsfristen von Urheber- und Verwertungsrechten entscheiden die Rechteinhaber, wie Neuauflagen aussehen. Solange die sich einig sind, ist jede Änderung im Zuge von Neuauflagen legitim. Wenn jetzt durch einen Teil des Publikums der Erstausgabentext für sakrosankt erklärt wird, dann findet diese Forderung im Recht keinen Rückhalt (…) Verlage müssen frei in ihren verlegerischen Entscheidungen bleiben. Und sie dürfen sehr wohl auch ihre Weltanschauung, ihr Narrativ, ihren Wertekanon usw. ihren Veröffentlichungen aufdrücken, Verlage sind zu keiner Objektivität oder Neutralität verpflichtet.

Würdest du eigentlich auch so lapidar daherreden, wenn rechtskonservative oder religiös fundamentalistische Verlage nach ihrem Wertekanon Literatur verhunzen würden, nur weil irgendwelche Rechte ausgelaufen sind? Was gerade passiert, könnte genau dafür die Blaupause sein. Und was ist mit Popmusik, Film oder bildender Kunst? Sollte man da konsequenterweise nicht auch mit ein paar Pinselstrichen vermeintlich verstörende Elemente anpassen? Oder in ein paar Jahren den Katalog der Stones mit Hilfe von KI von Sexismus bereinigen? Oder gilt das nur für Literatur, weil man die jetzt schon so schön einfach manipulieren kann und das ja eh schon immer so gemacht wurde (bestes Argument ever). Seltsames Kunstverständnis.

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