Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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bullschuetz

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Beiträge: 2,238

plattensammler Wer weiß, was eine Diskussion ist?

Ist das eine Fangfrage oder eine Prüfungsfrage? Falls letzteres: Ich hätte mehr Hoffnung auf eine gute Note, wenn Du per Multiple-Choice-Test ein paar Antworten zur Auswahl anbieten würdest.

Aber das mit Pippis Papa stimmt wohl. Ich denke, heute würde man so ein Buch nicht mehr so schreiben. Ich plädiere dennoch im Zweifelsfall gegen Umschreiben (zumal ich bei Lindgren zwar schon zeitbedingte Klischees und Stereotypen sehe, aber „rassistisch“ erschiene mir als viel zu großes Kaliber und vor allem als Gesamtetikett für einen letztlich doch vorbildlich toleranzfördernden und ganz gewiss nicht Fremdenfeindlichkeit vermittelten Text oberschräg unpassend).

Bücher konfrontieren einen doch oft mit Herausforderungen, moralischen Ambivalenzen, auch Fragwürdigkeiten. Von Kleists „Hochzeit in Santo Domingo“ will ich da gar nicht erst anfangen … Im Idealfall kann man darüber reden und sich daran reiben. Anstatt potenziell strittige Passagen aus Kunstwerken zu tilgen, plädiere ich dafür, Bücher als diskursanregende Impulse zu nutzen, um sich über verschiedene Weltwahrnehmungen zu verständigen, im Austausch der Argumente, gerne auch kritisch und kontrovers.

Also known as „Diskussion“.

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