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latho
No pretty face

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Beiträge: 37,711

redbeansandriceBeim Sport find ich die Lösung eigentlich relativ leicht: wenn jeder sein eigenes Geschlecht hat, alles viel komplexer als Ying und Yang, dann sollte es auch nur einen Wettbewerb geben, eine Zweiteilung ist künstlich angesichts all der Vielfalt… Bei den Gefängnissen ist es leider wirklich komplizierter (da scheint eine einfache Lösung ein drittes Geschlecht für alle, die nicht mit ihrem Geburtsgeschlecht in den gleichen Trakt wollen, aber als Lösung greift das zu kurz)

Diese ganze Sache mit dem „dritten Geschlecht“ ist mir höchst suspekt. Transsexuelle (das sagt der Name ja schon) wollen dem anderen Geschlecht (als ihrem biologischen) angehören, das ist eigentlich ziemlich einfach. Das Thema Non-Binäre etc ist m.E. völlig überzogen, irgendwo gab es doch Statistiken zum Thema „Toilettenbenutzung bei Vorhandensein einer Kabine für ‚Dritte'“ mit dem Ergebnis, dass das kaum genutzt wurde. Also kann man das Getöse etwas niedriger hängen – mir würde es zunächst schon reichen, wenn es keine Diskriminierung von Trans-Personen gibt, wenn sie Toiletten ihres (nicht-biologischen) Geschlechts nutzen (siehe konservative Gesetze in den USA). Ich verstehe, dass es zu Problemen kommen kann – ein Transfrau mit Penis nackt in der Frauenumkleide, das wird ja immer gerne kolportiert. Da sollte es Regeln geben. Nicht weil es so häufig wäre, aber weil es passieren wird. Ebenso bei der Neu-Registrierung des Geschlechts wie in Schottland geplant. Es gibt wenig Missbrauch (oder wird wenig geben), aber man sollte gewappnet sein (heißt für mich, eine simple Neu-Registrierung reicht nicht aus).
Was Sport angeht, habe ich mich (nach diversen Auseinandersetzungen mit Rechtstrollen in anderen Medien) mal eingelesen. Es gibt Studien, die besagen, dass Hormontherapien die Leistung von biologisch männlichen Trans-Sportlern signifikant reduziert, allerdings sind diese Studien methodisch wohl sehr schwach und nicht ausreichend. Zuletzt gab es Papers, die die anatomischen Vorteile biologischer Männer vor einer Hormontherapie für unfairen Wettbewerbsvorteil erklärten. Allen Studien ist eins gemeinsam, sie machen eigentlich nur eines klar: die Situation ist nicht so einfach zu klären. Es muss zwischen den Sportarten, die Leistungsgruppen oder den Bedingungen unterschieden werden, außerdem ist eminent wichtig wie lange die Hormontherapie bereits andauert etc. Eine Entscheidung auf dem aktuelle vorhandenen Datenmaterial halte ich für nicht gerecht. Und, genau, so häufig wie behauptet, tritt das Problem auch nicht auf.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.