Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

Beiträge: 31,445

Zu Dahl.

Das ist der Unterschied zwischen Einordnung und Zensur, den ich unten angesprochen habe, weshalb ich hier auch froh bin, dass der Aufschrei entsprechend groß ist.

Ich finde, es ist vollkommen korrekt, stark rassistische oder antisemetische Stereotype bspw. in Bücher und insbesondere Kinderbüchern zu kontextualisieren und in wenigen Einzelfällen auch sprachlich anzupassen. Was hier versucht wird, ist hingegen eine komplette Vermeidung von Diskriminierung. „Fat“ wird „enormous“ (was ich eher noch negativer finde, mich erinnert es an den Vorschlag, von „Menschen mit Behinderung“ auf „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ überzugehen, hat sich m.W. so nicht durchgesetzt), „Kassiererinnnen“ werden zu „Wissenschaftlerinnen“ usw. Das sind in dem Kontext sehr sozialkonstruktivistische Ansätze: Sprache schafft Realität, also ändern wir die Sprache, dann ändert sich die Realität. In dieser gedanklichen Verkürzung ist das natürlich blanker Unsinn und öffnet Tür und Tor für praktische jede Form der Zensur. Dann dürfen in Kriminalromanen keine Frauen mehr ermordet werde, weil es Gewalt reproduziert, Mobbing auf Basis von Körpermerkmalen gibt es formal nicht mehr, Minderheiten dürfen ausschließlich als gut dargestellt werden usw.

Bei dem Dilbert-Comic sehe ich es etwas anders, hier entscheiden sich Verlage auf Basis aktueller Aussagen einen Künstler nicht mehr zu unterstützen, was ihr gutes Recht ist.

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Hold on Magnolia to that great highway moon