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cleetus
Gefühlt gehts dem Dialekt besser als vor zwanzig Jahren.
Vor zwanzig Jahren war der Schaden, soweit ich das mitbekomme, aber schon zum großen Teil angerichtet. Das, was Du beschreibst, fällt wohl eher unter Schadensbegrenzung.
Alle (alle-alle) Lehrer*innen auf der Grundschule sprechen Dialekt mit den Kindern, im Kindergarten sind es etwa 8 von 10 Erzieher*innen (so angewandt macht das Sternchen sogar Sinn, weil man sich Anschläge spart und jetzt jeder weiß, dass es auch männliche Erzieher gibt, ta-da!). Dialekt-Filme sind das große Ding (seit „Wer früher stirbt ist länger tot“), der BR strahlt seit 15 Jahren täglich eine Dialekt-Telenovela aus,
Da sehe ich, zumindest in den zwei/drei Gegenden, in denen ich etwas Einblick habe, aber auch eine Verarmung. „Früher“ konnte man am Dialekt noch erkennen, ob jemand aus A-Dorf, B-Dorf oder C-Stadt kommt und selbst jemand, der noch Dialekt kann, spricht jetzt eher „pfälzisch“, „sächsisch“, „oberhessisch“ oder „moselfränkisch“. Disclaimer: Ist natürlich alles ein Eindruck.
Edit: Wikipedia hat eine schöne Sammlung, wie ausdifferenzert ein Dialekt sein kann:
https://de.wikipedia.org/wiki/Moselfr%C3%A4nkische_Dialekte#Sprachbeispiele
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