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Guten Morgen… hier läuft auch weiterhin die CD mit Concertino/Capriccio/Ríkadla…
Ich fand gestern noch das Booklet von der Reinbert de Leeuw-VÖ (2015, alpha)
aus dem Interview von Bart Bruggeman mit Reinbert de Leeuw:
https://www.chandos.net/chanimages/Booklets/AJ0219.pdf
… Říkadla ist in jeder Hinsicht ein einmaliges und unverwechselbares Meisterwerk von Janáček. Wie er die Instrumente einsetzt, das Klavier und vor allem die führende Rolle der Klarinette … Das Zuhören wird zu einem Fest – es packt mich von Anfang bis Ende.
Was überrascht Sie am meisten im Concertino?
Dass es niemand anderes so gemacht hat wie er: das Klavier im Mittelpunkt, umgeben von drei Streichern
und drei Blechbläsern. Es dauert eine Weile, bis alle einmal zum Zuge kommen. Als handele es sich um eine Konversation, bei der das Klavier die Geschichte erzählt. Zunächst spricht es mit dem Horn, danach hat es einen fantastischen Dialog mit der Klarinette. Dann kommen die Streicher: „He, wir sind auch da!“.
Darauf kommt der letzte, überschwängliche Teil, indem alle zusammenkommen. Ein Gespräch, in dem jeder an die Reihe kommt:
die Töne des Klaviers zu Beginn – Aussage! Danach das Hornmotiv – „Was möchtest du sagen?“
So geht es weiter, ein andauernder Dialog. Die Musik kann sehr zart sein, aber auch mürrisch und herrisch.
Es handelt sich nicht nur um die Schönheit der Sprache wie in der Romantik, in der rezitiert werden sollte, sondern um ihre
Unmittelbarkeit. Ich glaube, dass die Inspiration, die er in der Sprache gefunden hat, entscheidend war. Er wollte komponieren, wie die Menschen sprechen.
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