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Bei mir die letzten Tage neben viel Joey DeFrancesco auch:
Tony Bennett – The Beat Of My Heart | Total hip – und für einmal meine ich das durch und durch positiv … dass er in der Doku über Jackie Paris auch mal genannt wird, ergibt angesichts so einer Aufnahme unbedingt Sinn. Meine Ausgabe in einem dieser „Original Album Classics“-5-CD-Sets enthält netterweise auch die Bonustracks des oben abgebildeten CD-Reissues.
Sarah Vaughan at Mister Kelly’s | Das ist glaub ich für mich der grosse Mister Kelly’s-Klassiker – mit dem ganzen Bonusmaterial ist das deutlich über eine Stunde grossartige Musik. Auch Vaughan singt ein paar Songs, deren Texte sie nicht so ganz präsent hat (wie Ella im Jahr darauf), auch sie ist durch absolut überhaupt nichts zu stoppen hier … und das Trio (Jimmy Jones, Richard Davis, Roy Haynes) agiert hervorragend.
Nancy King – Live at Jazz Standard with Fred Hersch | Grosse Entdeckung – lief gestern gleich zweimal am Stück. Danke @vorgarten
Abbey Lincoln – People in Me | Das lief heute Morgen beim Spaziergang ins Büro … Liebman, Suzuki, Inaba, Foster, Mtume – eine Band, die hier zur Traumband verschmilzt und am Erfolg dieses hervorragenden Albums definitiv beteiligt ist. Das Titelstück ist catchy wie ein Popsong, und eins von zweien, für die Lincoln Text und Musik selber schrieb. Es gibt hier aber überhaupt fast nur Originals, die sie getextet hat, während die Musik von Roach, Ronnie Mathews, Johnny Rotella, Rentaro Taki oder – „Africa“ – Coltrane stammt. Einzig das abschliessende Traditional, „Naturally“, kommt ohne Lincolns Name in den Credits aus. Musikalisch beginnt hier (bzw. hier und mit „Live in Misty“ wohl, das ich leider noch immer nicht kenne) ein neues Kapitel, auch wenn danach wieder sieben Jahre nichts folgen sollte … dass ich letzte Woche die beiden Spielfilme (“ Nothing But a Man“ von 1964 und „For Love of Ivy“, 1968) angeschaut habe, hatte ich erwähnt? Lincoln ist in beiden hervorragend! Im zweiten würde ich sagen spielt sie Poitier manchmal ziemlich an die Wand … und das tut sie mit intelligenter Zurückhaltung (und sie tut es wohl auch, weil er klug genug war, das geschehen zu lassen, ihr den Raum zu geben).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba