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friedrich
soulpope„friedrich“ : Sind halt immer wieder auch Tracks mit Überschneidungen zwischen „Disco“ und Tanzbarkeit …. eine „reine Lehre“ ist da oft nicht auszumachen
….
Ich bin ja in Mathematik nicht besonders stark, habe aber in meiner Kindheit noch Mengenlehre gelernt. Finde ich immer noch manchmal ganz nützlich. Demnach ist die Menge „Disco“ eine Teilmenge der Menge „Tanzbarkeit“. Eigenschaften der Elemente von „Tanzbarkeit“ lassen sich wohl recht klar definieren. Bei den Eigenschaften der Menge „Disco“ wird es schon schwieriger. Die Eigenschaft „Tanzbarkeit“ ist zwar notwendig, aber nicht hinreichend, um Teil der Menge „Disco“ zu sein. Man müsste auch erst mal definieren, ob man „Disco“ als Stilbegriff (Menge „Disco-Stil“) begreift oder als pop-kulturelles Phänomen (Menge „Kulturelles Phänomen Disco“). Spätestens ab da wird es subjektiv und kompliziert. Ist die Menge „Disco-Stil“ zwangsläufig eine Teilmenge der Menge „Kulturelles Phänomen Disco“? Wie sieht es umgekehrt aus? Wo ist das Element „Baccara“ zu verorten? Und was gehört eigentlich alles in die Menge „Prä-Disco“?
Mengenlehre wurde übrigens aufgrund des Widerstands der damaligen Elterngeneration wieder abgeschafft. Die verstand das einfach nicht und lehnte es daher ab. Aber sie verstand vermutlich auch Disco nicht.
Sehr schöner Kommentar, Friedrich den ich als Mengenlehrekundiger auch verstanden habe.