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Zu Baccara kann ich nur beitragen, dass sie Teile ihres ersten Album im Studio Maschen aufgenommen haben, dem die Deutsch-Country Band Truck Stop in einem Song ein Denkmal gesetzt haben. Maschen ist ein Nachbardorf des Ortes, wo ich einen Teil meiner Jugend verbringen musste. Südlicher Speckgürtel von Hamburg. „Der wilde, wilde Westen / Fängt gleich hinter Hamburg an / In einem Studio in Maschen / Gleich bei der Autobahn“
Aber Spaß beiseite!
herr-rossi(…)Vorhin habe ich auf Deezer eine vielversprechende Box „Disco Roots 68-75“ entdeckt, die höre ich mal an und berichte.(…)
Ich presche da mal vor. Diese Kompi kann man bei den üblichen Anbietern strömen und mit etwas Mühe auch in anderen Formaten finden.
DISCO ROOTS 68-75
Eine ziemlich bunte Mischung mit einigen Tracks, die man als pre-disco einsortieren könnte, sicher der Philly Soul von Blue Magic, Archie Bell mit I Just Can’t Stop Dancing oder Curtis Mayfields Trio The Impressions, einige explizit funky Sachen wie Dr. John oder Aretha Franklin, Latin-ifiziertes wie Eddie Palmieris Band Harlem River Drive, Kuriositäten und Obskures. Dann aber auch Sachen, die man eigentlich nie und nimmer mit Disco in Verbindung gebracht hätte, allen voran The Doors (!) mit Peace Frog. Nicht anders ist es mit The Doobie Brothers‘ Long Train Running, über das wir uns hier schon ausgiebig unterhalten haben. Ein Rockstück, das latent funky ist und in diesem Zusammenhang ganz anders zu Geltung kommt.
Ich kannte bislang kaum etwas von dieser Kompi, die Stücke der Doobie Brothers, Aretha Franklin, Dr. John Harlem River Drive, Archie Bell …, einige Interpreten vom Namen oder anderen Stücken her, Doors, Chicago, Earth, Wind & Fire …, ansonsten Fehlanzeige.
Es ist manchmal etwas gewagt, bei diesem Mix einen Zusammenhang mit Disco herzustellen. Aber er hat durchgängig eine funkyness und Tanzbarkeit, ist gerade, weil er mit eher abseitigem Zeug einerseits und Gassenhauern aus völlig anderem Zusammenhang andererseits ziemlich originell ist, für mich sehr reizend. Ein Hörer, der „Disco“ will, wie er sie kennt, wird aber wohl bei den – zumindest in diesem Zusammenhang – etwas abseitigeren Stücken die Nase rümpfen.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)