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soulpope
vorgarten
anita o’day, billy may, swing rogers and hart (1960) ich glaube, sie singt diese stücke genauso wie sie gemeint sind. es hat das umwerfende, witzige, charmante, es behält eine theatralische qualität und man hört eine erwachsene stimme, deren lebenserfahrungen sie für die texte qualifiziert. was alles nicht heißt, dass man die songs unbedingt so singen muss. schwachpunkt finde ich hier auch die balladen („it never entered my mind“), aber mid- und uptempo kann eigentlich nur fitzgerald mitziehen. und dass der arrangeur hier einen co-credit erhalten hat, geht schwer in ordnung.
Btw die Komposition der Farbgebung von Kleid, Handschuh, Sessel und Schrift feinfühlig genial ….
sowas ist ja echt geschmackssache, aber für mich passt da kaum was zusammen – das kleid, die perlenkette, die frisur, das ist für 1960 ein merkwürdiger mix aus classy und bieder, dann posiert sie nicht, sondern geht ins rollenspiel… ich musste an den letzten song denken, „spring is here“, das lied einer frau, die den frühling nicht genießen kann, weil niemand sie liebt, ich könnte mir vorstellen, dass sie das hier tatsächlich darstellen wollte, mit den floralen moiven und dem halbherzigen versuch, sich für den abend in schale zu werfen, ohne daran zu glauben, dass es klingeln wird… und wäre sie selbst die gastgeberin der party, würde ich mich darauf einstellen, ganz schnell sehr viel zu trinken zu bekommen…
das mit dem stimmschaden wusste ich gar nicht… aber es gab ja große balladensängerinnen, die auch keine töne halten konnten…
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