Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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gypsy-tail-wind
Das wundersame Bethlehem-Album von Frank Minion hat ja vorgarten immer wieder erwähnt (und in einem BFT präsentiert, wenn ich mich richtig erinnere?) – und ja, das ist wirklich ein besonderes Album! Auf der A-Seite findet sich eine lange Suite, Programmmusik, eine Geschichte wird erzählt mit Songs und Intermezzi dazwischen, von denen eines „Autobiography of a Musician“ heisst – irgendwo zwischen dem „Land of Oo-Bla-Dee“ (den Titel darf man wohl als Anspielung verstehen), den Sprech-Werken von Mingus („The Clown“ usw.) und aktuellem Hard Bop. Dass Minion hart an der Zeit segelte, wird auf Seite B noch viel klarer, denn da gibt es nicht nur den „All Blues“ (aufgrund des Fehlers bei der Erstausgabe noch falsch als „Flamenco Sketches“ bezeichnet) sondern auch noch „So What“ – und dafür sowie in der Mitte „Round Midnight“ – holt er sich kurzerhand Bill Evans, Paul Chambers und Jimmy Cobb ins Studio. Da ist so viel drauf, dass ich nach dem jüngsten Durchgang nachgucken musste, ob das Album eine Stunde oder noch länger dauert – denn so fühlt es sich an. Doch es bewegt sich im üblichen Rahme (35 oder 36 Minuten oder sowas). Gehört definitiv in die Geheimtipps-Liste, unter die Top-Favoriten reicht es bei mir nicht ganz (dafür kenne ich es schlicht nicht lange genug).

hatte ich nicht in einem bft, ich finde es auch eher interessant als dass es mir wirklich nahe wäre. gehört für mich zum komplex der KIND-OF-BLUE-peripherie, mit den gesungenen versionen direkt nach evans‘ PORTRAIT IN JAZZ session, auf der evans ja auch nochmal sein „blue in green“ aufgenommen hat. da wird quasi das material auf mehreren ebenen nochmal weiterentwickelt, aber ob man wirklich „all blues“ als song braucht…?

hab vor kurzem noch die anderen aufnahmen von minion angetestet, da finde ich ihn noch hyperaktiver, er lässt einfach wenig raum für seine begleitung. macho vocals ;-)

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