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Auf verschmutzten Garagen-Rock musste man ja in den letzten zwei Jahren nicht wirklich verzichten, doch Australien hat bislang lediglich The Vines hervorgebracht, deren ordentlichem Debüt „Highly Evolved“ demnächst ein zweites Album nachfolgen soll. So zweifelsfrei wie die Vines Nirvana nacheiferten, sind Jet, die man in Großbritannien turnusgemäß zur jüngsten Rock-Sensation kürte, kinderleicht als Fans der Rolling Stones zu identifizieren. Deren glanzvollste Phase, von „Beggar’s Banquet“ (1968) bis „Exile On Main Street“ (1972) also muss das nachlässig rasierte Quartett stark beeindruckt haben, denn knochentrockene Songs wie „Rollover DJ“ oder „Cold Hard Bitch“ leben die Verwegenheit und Subversion der teuflischen Verbindung Jagger/Richards wie nichts anderes, was sich in den letzten Monaten in irgendeiner Form „Rock“ auf die Fahnen schrieb. Dazu kommen ausgereifte, durchdachte Balladen im Lennon-Stil, von denen „Look What You’ve Done“ sicher die ansprechendste ist. Ein äußerst gelungenes Debüt, keine Frage.
quelle: spiegel.de
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