Re: David Gray

#1197319  | PERMALINK

sokrates
Bound By Beauty

Registriert seit: 18.01.2003

Beiträge: 19,111

magicmatthesGehört zwar nicht direkt zum Thread, aber trotzdem:
Ich habe mittlerweile mein komplettes Bewertungssystem entsprechend geändert, bewerte Alben nur noch auf Basis der Einzeltrackwertung. Mache ich jetzt seit gut drei Jahren so, höre mich seitdem nochmal durch meine komplette Sammlung und bewerte entsprechend. Es gibt einige Änderungen dadurch, ein paar Alben werden doch durch einige mittelmäßige Tracks (es reichen ja meist schon zwei oder drei mit *** oder ***1/2 um den Schnitt zu ‚versauen‘) nach unten gerissen, ich habe weniger ***** als vorher. Aber ich finde das System besser, vor allem kann ich jetzt besser/ gerechter/ aussagekräftiger Listen erstellen, ich möchte sogar behaupten, dass eine Top 1000 möglich sein wird, wenn alles gehört und bewertet. Und neue Platten lassen sich relativ einfach, wenn denn ausreichend oft gehört zur Bewertung, in die Listen einarbeiten.

Ich kann die Effekte, die du schilderst, nachvollziehen, sie sind auch bei mir aufgetreten. Die Bewertung per Einzeltrack ist allerdings relativ aufwendig und hat einige (systematische) Probleme:

1. Alben mit vielen Tracks kommen tendenziell schlechter weg als solche mit wenigen. Der Grund liegt darin, dass die Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit für schwächere Tracks steigt. Je mehr Nummeranden in die Durchschnittsbildung eingehen, desto schwieriger wird es, schwächere Bewertungen auszugleichen.

2. Außermusikalische Faktoren wie z.B. Covergestaltung, die in der Gesamtwahrnehmung eine Rolle spielen können, fließen nicht in die Bewertung mit ein.

3. Manchmal ist das Ganze größer als die Summe seiner Teile, was sich in einer Einzeltrackbewertung nicht oder nur ungenau abbilden lässt.

Trotzdem ist es auch meine Erfahrung, dass man mit der Methode ziemlich sauber (i.S.v. korrekt, zutreffend, mit weniger Selbstbetrug und kanonischen Einflüssen) bewertet.

--

„Weniger, aber besser.“ D. Rams