Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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@friedrich Den Begriff kenne ich nur aus dem Italienischen und Englischen (als Leihwort) – da fehlt ein deutsches Wort wirklich, und als Leihwort hat sich das eben wie es scheint nie durchgesetzt. Es gibt aber z.B. im Barock Sonaten für Clavier (Cembalo, Hammerklavier) mit obbligater Violine, d.h. dann, dass man sie auch weglassen kann (oder es gibt Sonaten, bei der Violine oder Flöte, Violine oder Gambe oder was weiss ich eingesetzt werden können) – denke, das ist die Herkunft des Begriffs, wie er auch für den Jazz ganz gut passt, eben besonders für solche Begleitungen von Gesangsstimme. Die Violine war in den frühen Sonaten (auch in denen von Mozart) noch nicht das Leitinstrument sondern „nur“ die Begleitstimme, die dann eben auch mal weggelassen werden könnte (in Sonaten von vor Mozart spielt sie auch schon mal nur die oberste Stimme der rechten Hand mit – glaub das gibt’s in frühen Sonaten Mozarts auch mal noch, aber da hab ich zu lange nichts mehr angehört, wären ziemlich sicher nur solche von bevor die Zählung der Sonaten einsetzt). Wobei, wenn ich die Erklärung der Wiki-Einträge lese (es gibt auch einen deutschen, da dann mit nur einem „b“ eingedeutscht) hat sich da für den Jazz etwas verkehrt (also „indispensable“ sind die Begleitungen – man denke an Lester Young hinter Billie Holiday – schon, aber die Art von „darf man nicht weglassen“ ist dem Jazz ja irgendwie wesensfremd, weil in Chicago durfte man ja sogar den Kontrabass weglassen :wacko: ) und meine Mozart-Herleitung stimmt wohl nicht … keine Ahnung.

@vorgarten: hier (auch in der „Duke Box 2“) gibt’s die komplette „Togo Brava Suite“:
https://storyvillerecords.bandcamp.com/album/togo-brava-suite

Ich höre:

Ernest Dawkins‘ New Horizons Ensemble – Jo’Burg Jump | Und da hat Jeff Parker auch einen kurzen Auftritt (auf einem der sieben Stücke). Ansonsten gibt es neben Dawkins (ts/as) auch Ameen Muhammad (t/conch shell), Steve Berry (tb, Yosef Ben Israel (b) und Avreeayl Ra (d). Ausser Israel spielen alle auch Percussion.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba