Antwort auf: Eels

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mozza
Captain Fantastic

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sokrates Tja, ein weiteres Mal sehen (bzw. hören) wir, wie unterschiedlich die Wahrnehmung/Einschätzung sein kann. Daisies war auch noch gut, aber seichter und lieblicher als das Debut. Electro Shock war mir zu depressiv. Blinking Lights hat sich mir nie erschlossen – welche emotionale Wucht meinst Du? Es ist viel zu lang und ich bin jedesmal froh, wenn es durch ist.

„Seichter“ kann ich als Einschätzung nicht nachvollziehen, „lieblicher“ schon, weil die Melodien süßer sind und auch der Gesang und die Arrangements. Ich finde Daisies vom Songwriting her noch etwas besser als das Debüt, aber vor allem die Spannung zwischen den „süßen“ Melodien und Arrangements auf der einen Seite und der Traurigkeit in den Lyrics auf der anderen Seite, finde ich besonders bemerkenswert, das kam so auf dem Debüt nicht so stark raus. Auch den Gesang von Mr. E finde ich auf dem dritten Album noch etwas besser.

Blinking Lights ist durchaus etwas zu lang geraten, hat dafür aber zahlreiche herausragende Songs, bei denen Text und Melodie eine für mich emotional absolut zwingende Einheit bilden, so z. B. bei  Stücken wie „Suicide Life“, „I’m Going To Stop Pretending…“, „The Stars Shine…“ oder dem ergreifendsten Song „Things The Grandchildren Should Know“.
Aber auch die schnelleren, beschwingteren Stücke sind kompositorisch sehr stark und sind mir immer im Kopf hängengeblieben, wie z. B. „Whatever Happenend To Soy Bomb“, „To Lick Your Boots“, „Sweet Lil Thing“, „Losing Streak“ oder die fast schon gute Laune – Nummer „Hey Man (Now You’re Really Living)“.

Sicherlich wäre das Album, wenn man es gekürzt hätte, noch besser, weil man dann nur noch herausragende Aufnahmen hätte, aber ich muss sagen, dass ich diese „Verschnaufpausen“ brauche, weil ich das Album aufgrund seiner psychischen Wucht sonst kaum durchhören könnte.

 

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