Startseite › Foren › Kulturgut › Das TV Forum › Die letzte Serie, die ich gesehen habe…. › Antwort auf: Die letzte Serie, die ich gesehen habe….
Yellowstone – Season 1 Ep 2 – 9
Von der einen oder anderen Folge mal abgesehen, bleibe ich dabei: hier hat sich leider (ganz im Gegensatz zu seinen Speilfilmen) für mich vor allem der wichtige Handlungsstrang der Rivalität zw. Dutton und Rainwater/Jenkins ständig selbst torpediert. Manche vollkommen aus der Luft gegriffenen, plötzlichen Unfälle/Gewaltausbrüche setzen immer wieder einen neuen Konflikt oben drauf und so wird das wichtige Hauptziel, mal endlich die Hauptfiguren etwas nachvollziehbar miterleben zu können, gar nicht erreicht. Das führt bei mir zu einer unbeteiligten Egalhaltung und im Moment interessiert es mich nicht einmal wie die Geschichte weitergeht.
Die eigentliche Bedrohung von außen (also von den zwei Unternehmern) wird innerhalb mehrerer Folgen durch kaum noch nachvollziehbare Pläne von Rainwater/Jenkins derart kaputt gelabert, so dass die etwas diffuse Bedrohung von Jenkins überhaupt nicht mehr das radikale Eingreifen am Ende (bei Jenkins) nachvollziehen lässt, zumal Beth Dutton lt. eigener Aussage Jenkins längst finanziell in die Knie zwingen kann. Zu Beth: wäre sie eine deutlich weniger großmäulige und aggressive Figur, käme sie viel gefährlicher rüber.
Ein einfaches Beispiel bei dem sich die Inszenierung selbst übernimmt: als Kayce seinen Sohn in den Wasserabfluss schickt, um sich auf die Verfolgung zu machen, taucht was im Abflussrohr auf? Ja genau, an der Stelle hab ich mir nur gedacht „wirklich? so billig“.
Zusammengefasst, erscheint mir hier leider der Focus viel zu sehr auf verzichtbare Einzelereignisse zu sein, als die Konzentration auf einen nachvollziehbaren Handlungsstrang. Auf den Bären, die Touristen, die Verabschiedung eines Arbeiters am Bahnhof, der Missbrauch des Mädchens, der Unfall auf dem Schulhof, der Sturz von Tate in den Fluss, das alles sind Ereignisse, die nichts voranbringen, meist innerhalb von 2 Folgen geklärt und wieder abgehakt sind. Vollkommen überflüssig.
Für diese immer wieder zu früh einsetzenden Untertitel kann die Serie natürlich nichts, ich kann nur hoffen dass das bei „The Good Fight“ besser funktioniert.
--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko