Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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sonny rollins, what’s new? (1962)

statt „sonny rollins ist wieder da!“ ist hier offenbar die ankunft südamerikas im jazz das größere verkaufsargument. aber statt irgendwelchen moden zu folgen, hat rollins das gebiet systematisch erschlossen: 2 x brasilien, 2 x kuba und 2 x trinidad, 2 aufgepeppte standards, 2 rohe eigene groove-patterns, 2 mal original-folklore. „if ever i would leave you“ wird im rasend schnellen symba-rhythmus 2 tage, bevor JAZZ SAMBA erscheint, aufgenommen – ich weiß immer noch nicht, wie ben riley diese 168stel (oder was das sind) 12 minuten lang fehlerfrei ohne gebrochenes handgelenk durchspielen kann, jedenfalls hat er bei herbie mann die neuen rhythmen gelernt. und jim hall war schon 1960 mit ella fitzgerald in brasilien. er fließt wunderbar mit durch die athletischen rollins-linien, der chef hat auf der brücke klar mehr am sound gearbeitet als an der erweiterung der tonalität, aber hall wird auch gehen müssen, das wird hier deutlich. ich mag das album, so uneinheitlich und nervig es z.t. ist, immer noch sehr. (und währenddessen arbeitet don cherry in los angeles als bus boy und wartet auf rollins‘ anruf.)

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