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Die Sprache hat in der frz. Musik (zumindest in der älteren) absoluten Vorrang. Verzierungen wie im italienischen Gesang (und das schliesst wohl Händel oder Mozart mit ein) sind dem halbwegs dogmatischen Franzosen ein Graus, Textverständlichkeit ist zentral, die Sprache soll natürlich fliessen.
Den Sachverhalt hat William Christie mal sehr prägnant formuliert, als er in Zürich eine grossartige Produktion von Charpentiers „Mèdée“ leitete. In der Oper gibt es sogar eine Italienerin, die eine mit übermässigen Verzierungen „verunstaltete“ Arie zu singen hat. Eine „study in contrast“, ein musikalischer Scherz und obendrein natürlich ein musikalisch umgesetzter Diskursbeitrag zu damaligen musiktheoretischen Disputen.
Die Sprache, um die es da geht, ist allerdings ein Bühnenkunstprodukt, das bei unsereins z.B. auch bei traditionellen Theateraufführungen frz. Klassiker für schwere Irritationen sorgen kann.
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