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interessant, so kann man das natürlich auch hören. für mich ist rollins ja nie entgrenzt, es ist schon immer die balance aus experiment und der dafür draufgeschafften technik. klar ist das kompromisslos, aber immer auch abgesichert. und dann ist für mich die frage, wie es in seiner zeit sitzt: märz 1959, da entsteht das halbe KIND OF BLUE und ganz kurz danach GIANT STEPS (mit „like sonny“, gleich nochmal hören), also manöver der vereinfachung von strukturen und der verkomplizierung… und rollins spielt „but not for me“. und später, wenn er wiederkommt, ist das sax schon das instrument der sinnsuche… was ich an rollins mag, ist sein humor, glaube ich – seine experimente haben immer auch witz. und das hat dann auch mit seinen mitmusikern zu tun, la roca hat auch witz (oder ist high), clarke scheinbar auch, kein wunder, dass er später mit cherry spielt (mit dolphy wäre es auch spannend gewesen). und grimes (den ich in aix leider zu wenig höre)/la roca ist für 1959 schon eine super moderne rhythm section. ich komme nicht auf den punkt, ich glaube, ich mag, wie sehr rollins an feste strukturen glaubt, an melodien, an lyrics, an die doppeldeutigkeiten, die sich daraus ergeben, wenn man sie ein bisschen unter spannung setzt.
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