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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
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friedrich
soulpopeUnd Disco kam (auch) aus Afrika …. : (…) Manu Dibango „Soul Makossa“ (Atlantic) 1972 …. schon gut 50 Jahre her und doch ist der damals durchaus revolutionäre Ansatz noch immer distinktiv nachvollziehbar ….
Hier noch mal in einer Live Version im französischen Fernsehen: …. Es gibt auch eine Geschichte hinter bzw. zu diesem Stück, das der Disco-Pionier David Mancuso auf einer obskuren Single gefunden hatte und auf seinen Partys im Loft spielte. Da die Single ansonsten nur schwer erhältlich war, wurde es vielfach gecovert und so in unzähligen Versionen auf den Markt gebracht. Das nahm irgendwann ausufernde Züge an. Ich selbst kenne das Stück von der Compilation Living In The Streets Vol. 3 in einer angeblichen Coverversion der „Mighty Tom Cats“. Tatsächlich ist das aber exakt das Original von Manu Dibango, das einfach unter dem Namen einer möglicherweise sogar fiktiven Band veröffentlicht wurde. Gnadenloser rip off, aber die Nachfrage ermöglichte sowas offenbar. Ganz nebenbei erfahren wir dadurch: Disco war ursprünglich kein musikalischer Stil, sondern eine Form von subkultureller Tanzparty, auf der kuriose dance tracks gespielt wurden. Heute würde man sagen: rare grooves. Soul Makossa klingt ja überhaupt nicht nach „Disco“, also so mit funky-souligem groove, hochglänzend produzierten Bläsern und Streichern und catchy Melodie. Aber es ist toll!
Ja, die Unsitte von „Cover-Ups“ (kam ursprünglich von Dj`s) hat sich folgend bis zu Veröffentlichungen unter falschem bzw Pseudonamen durchgesetzt …. und die Vielfalt der Stilrichtung hat Disco dann als „melting pot“ durchaus genutzt ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)