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CD bei mir … ehrlich? Ich find ja all die Geschichten von @lotterlotta über die Probleme mit neuem Vinyl fast schon abschreckend genug, um keins mehr zu kaufen (hab heute aber die „Deeper Roots“ und das Kohsuke Mine Reissue von We Are Busy Bodies erhalten – und würde vermutlich Mängel gar nicht als solche erkennen?) – auch hiervon, die nächste Doppelrunde und ebenfalls ein (verzögerter – liegt schon seit Monaten da) Ersthörgang:
Gil Evans Orchestra – Live at Fabrik | Das ist ein halbes Hendrix-Set – auf CD 1 geht es mit Evans‘ Intro zu „Stone Free“ fabelhaft los, ein wilder Ritt via „Up from the Skies“ zu „Little Wing“, das über eine Art Reggae-Beat gespielt wird, bevor Pete Levins „Subway“ den Schluss markiert (vier Stücke, über 70 Minuten, ohne richtigen Unterbruch). Dave Bargeron spielt eine phantastische Tuba (ist es teils auch Howard Johnson? bei dem steht nur Barisax, bei Bargeron Posaune und Tuba), ob die Trompetensoli von Lew Soloff oder Shunzo Ohno stammen, steht leider nicht, ebensowenig, ob es Altsaxer Chris Hunter oder Tenorsaxer Bill Evans ist, der das tolle Sopransax spielt. Sonst fehlt da aber die Power von George Adams oder Billy Harper schon ein wenig, obwohl wenn Evans sich auch am Tenor ganz gut schlägt. Victor Lewis am Schlagzeug ist grossartig – und ich musste grad nachgucken, ob das auch wieder was ist, woran ich einfach nie denke, wenn sein Name fällt: aber er scheint hier nur ein Einspringer zu sein, auf den anderen Alben der Zeit ist Danny Gottlieb zu hören, in den Jahren davor u.a. Billy Cobham und Adam Nussbaum).
Die zweite CD ist etwas kürzer, nach einem Mash-Up aus Tony Williams‘ „There Comes a Time“ (Tuba-Duett hier, oder? Oder ist das eine echt eine Posaune oder Bassposaune?) und Zawinuls „Birdland“ gibt es zwei Originals, „Sometimes“ von Delmar Brown und den Closer „Orgone“ von Evans, und dazwischen nochmal Jimi Hendrix mit „Voodoo Chile“.
Jedenfalls ein tolles Konzertdokument – und das Projekt „80er-Aufnahmen von Evans anhören“ ist weiterhin auf dem Zettel … bzw. eigentlich 70er bis 80er, ab „Blues in Orbit“ bis Umbria Jazz 1987 kenne ich bisher nur einzelnes und auch das eher oberflächlich.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba