Antwort auf: Konzertimpressionen und -rezensionen

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gypsy-tail-wind
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Ja, die Preise sind sicher ein Punkt – die Neue Musik-Veranstaltungen, die ich vor Augen hatte, funktionieren in der Regel mit Einheitspreis. Der ist zwar nicht günstig (ich bezahle in solchen Fällen meist doppelt so viel wie für meine billigen Plätze in der Tonhalle)x, aber dafür verteilen sich die Leute in Bereichen, die sie sich sonst nicht leisten könnten.

Festivals gibt es in Zürich auf dem Niveau nicht (mehr – die Festspiele verschwanden nach einer von Corona versauten letzten (Nicht-)Durchführung 2020 endgültig … sie waren in den letzten paar – zweijährlichen – Durchführungen aber eh nicht viel mehr als ein verlängerter Saisonabschluss von Tonhalle, Oper, Schauspielhaus und ein paar kleineren Theatern). Da gibt es eher kleine Sachen an den Rändern (Avantgarde, teils eher an der Grenze zum Jazz als zur Klassik). Die Schwerpunkte ziehen sich relativ unmotiviert durch die Saison der Tonhalle (oder des Konzertprogrammes des Orchesters der Oper): der Bruckner-Zyklus, Hosokawa als „creative chair“ und Pahud als „Fokus-Künstler“ sind die von diesem Jahr, und gemeinsam führen Tonhalle und Philharmonia (Oper) mit Järvi und Noseda einen Rachmaninov-Zyklus auf (Klavierkonzerte 2-4 und Paganini-Variationen mit Piemontesi, Bronfman und Wang, Sinfonien, Die Glocken). Das sind jetzt nicht so die Events, die neues Publikum anziehen würden (Pahuds Fangemeinde ist schon dabei, klar, bei Piemontesi wird es ähnlich sein, da sind dann 2-3 Dutzend ganz junge Leute dabei, aber das ändert am grossen Bild auch nichts). Bruckner und Hosokawa mache ich soweit möglich mit, Pahud hatte ich beim Saisoneröffnungskonzert (er spielte Hosokawa), sonst sah ich ihn vor ein paar Saisons schon mehrmals in Winterthur, wo er eine Saison lang artist in residence war, bevor er sich eine Auszeit nahm (die dann durch die Pandemie womöglich verlängert wurde). Bei Rachmaninov gehe ich nur zu Bronfman in der Oper (Nr. 3 und Die Glocken), was eher am Terminplan als an Desinteresse liegt. Im gegenwärtigen Zustand bin ich ja eh gerade froh, habe ich nur 1-2 Konzerte die Woche geplant und fast alle an Wochenenden bzw. am Freitag, wenn ich frei habe.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba