Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Marek Pospieszalski – Polish Composers of the 20th Century | Ziemlich irres Ding, Adaptionen von 12 Stücken von 12 polnischen Komponisten, die ich meist nicht kenne (Andrzej Panufnik ist die eine Ausnahme) – mir kommt es vor, als stünde heimlich auch Komeda Pate. Das ist wahnsinnig dicht und für mein Empfinden sehr dunkel, ja düster. Pospieszalkski spielt Sopran-, Alt und Tenorsaxophon, dazu Klarinette und Flöte, setzt ein paar Male Tapes ein, dazu kommen Piotr Checki (ts), Tomasz Dabrowski (t), Tomasz Sroczynski (vla), Szymon Mika (g), Grzegorz Tarwid (p), Max Mula (b) und Qba Janicki (d, soundboard). Jazz ist das nicht wirklich, aber in den Klassikfaden passte es noch weniger … ich habe keine Ahnung, inwiefern hier improvisiert wird, inwiefern Spielanweisungen befolgt werden, gewisse Dinge vorgegeben aber nicht herkömmlich notiert sind usw. Bisher ist jeder Anlauf, das durchzuhören, gescheitert … ca. 1:50 Stunden sind eine Ansage, dann ist da wie gesagt die düstere Grundstimmung. Das wühlt mich auch heute ein wenig auf, aber irgendwie scheint es gerade zu passen. Und nein, wirklich dicht ist das auch nicht immer, es gibt auch mal eine liegende Bratsche (mit Kontrabass drunter) und kleine verzerrte Piano/Gitarren-Einwürfe mit Delay … aber auch diese kargen Momente nehmen dem Ding nichts von seiner Intensität.

Kann man sich auch hier mal zu Gemüte führen, aber ich empfehle sehr, das laut und im Raum zu hören, das muss pulsieren und es muss bedrängen:

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba