Das Album ist gehobenes Karaoke. Im Vergleich zu den überragenden Originalen von Tyrone Davis, Walker Brothers, den Temptations oder Jerry Butler ist das unnötig.
Instrumental und arrangementtechnisch wird da nichts hinzugefügt, es geht eher was verloren, weil das etwas streberhaft und beflissen in der Nachahmung der viel beseelteren Originale klingt.
Und der Gesang ist zwar größtenteils sehr okay, aber er eröffnet keine neuen Perspektiven auf die Songs. Springsteen schlägt sich sehr tapfer, wenn er „I wish it would rain“ singt, Respekt – aber er singt da halt doch nur wacker den Temptations hinterher und holt sie nie ein.
Diese Nostalgie wird mir schnell etwas fade, zumal ich es aus dem erweiterten Springsteenlager viel mitreißender kenne: Die Soul-Aneignungen von Southside Johnny und Little Steven in den 70er- und Anfang der 80er-Jahre hatten auch eine nostalgische Tönung, aber zugleich etwas himmelstürmerisch nach vorne Gehendes und dazu einen souveränen Eigenwillen, da entstanden neue Nischenklassiker.
Insofern: Die Platte ist nicht schlimm, aber auch nicht viel mehr. Gelohnt hätte sie sich, wenn viele Leute darüber die Originale entdecken.
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