Antwort auf: Umfrage – Die 20 besten Tracks von Lou Reed

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stormy-monday
We Shall Overcome

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Höre viel Lou gerade, die Liste ist riesig…Wobei, die frühen Sachen sind heftig unter Beschuss teilweise, da hat einiges schwer nachgelassen. Und auch vom Spätwerk ist nix in der Top 20. Ich könnte glatt die komplette New York listen.. Track- Wrestling…

Deswegen ein wenig Unterhaltung, eine Geschichte von 1979, die hier im Forum schon mal so ähnlich auftauchte.

Unsere Bernhardiner- Hündin ist hochschwanger von ihrem Geliebten, einem hübschen deutschen Schäferhund, den sie in den Wochen zuvor zärtlich umschwärmt hatte. Das ganze 1500 Quadratmeter- Haus, ein altes Möbelhaus, das wir damals Grosswohngemeinschaftsmässig bewohnen, freut sich.
Zeit, für meinen Kumpel Martin und mich, mal wieder den Daumen rauszuhalten. Es ist schliesslich schon Anfang Oktober, Spanien ist da auch recht windig und kühler….
Jeder 250 Mark in die Tasche, wir sehen schon etwas abenteuerlich aus mit meinen hinternlangen Haaren und seinem geschwärzten Ron Wood- Schnitt. Daumen raus, das ging in der Zeit noch prima, ein junger Fahrer hält, ist aber schon recht müde. Ab Karlsruhe übernehme ich den Lenker und als die Penner hinten aufwachen, stehen sie zum Sonnenaufgang am Mittelmeer. ;)

Weil ich in Frankreich gerne Route Nationale fahre, komme ich manchmal an Avignon vorbei. Nachts bei der Vorbeifahrt im gelben Licht ein Lou Reed- Plakat. Wann? Wo? Hier, so in zwei Wochen..
Wir kommen gut voran mit einem Trucker, schon am Abend sind wir an der Grenze und laufen zu Fuss da rüber. Ein Kumpel aus unserem anarchistischen Umfeld, der in Figueras das ADAC- Büro in dem Sommer koordiniert, bringt uns auf den Berggipfel über Cadaques. Martin und ich wollen da runterlaufen. Wer schon mal da war, weiss, warum. Die Geschichte da nur in Stichworten: Einnisten am Pool der Villa von reichem Notar am anderen Ende der Bucht von Port Lligat – Schöne Tage – Herman Brood spielt im l’Hostal – Und bemalt Felsen – Getting drunk at nite – Kompletter Verlust aller Kohle und Credibility, weil Dorfjugend doch bessere Tischfussball spielt und wir nach anfänglichen Gewinnen zu gierig wurden, hahaha, ronron, tolle Anarchisten. – Im Rausch klauen wir am Dali- Haus in Port Lligat, wo auch unsere Villa da weit entfernt liegt, die ca 100 Watt- starke gelbe Glühbirne, die als einziges elektrisches Licht die grosse Bucht überstrahlt und auch auf grosse Entfernung gut zu sehen ist in all der Dunkelheit. Der Martin behauptet heute noch, er hätte nen echten Dali- Zwei Morgen später, urplötzlicher Rauswurf von den Korbmöbeln am Pool des Millionärs ohne irgend einen Vandalismus oder Müll angerichtet zu haben von zwei schwarzlack- behüteten Guardias mit Maschinenpistolen – Una hora!!!- Wir rennen den Berg hoch kurz danach…
Wir halten den Daumen raus und fahren schon ziemlich hungrig gen Norden. Richtung Avignon. Wir essen in den Weinbergen, was nach der Ernte übrig ist. Klauen einen Käse – Keine Kohle in der Tasche, aber Lou Reed sehen wollen.
Wir laufen etliche Kilometer zu dieser Sporthalle und sind früh da. So gegen 2 oder so. Der Zaun ist kein Problem, schnell sind wir „drin“, aber eigentlich zu früh. Aber okay, Security wie heute gab es da noch lange nicht. Wir sitzen also im Park vor der Halle und dann hören wir was von innen und schlendern mal rein. Niemand stopt uns. Wir sehen den Vorbereitungen und dem Soundcheck zu und freunden uns an mit einem Fotografen, der mit Lou auf Tour ist. Ach, anfreunden, so amimässig making friends wäre besser. Er lädt uns nach dem Soundcheck auf einen Blunt in seiner Karre ein. Aber die steht draussen. Wir ohne Ticket. Er meint, er kriegt das schon hin da am Eingang. Ha! Wir mit ihm raus, mit deutlichem Signal an die Security : „Look at me! I am importent! I don’t need a ticket to get back in!“ Wir haben Spass in dem kleinen englischen Bus, wollen aber irgendwann auch wieder rein, in die Halle. Am Einlass angekommen, kann weder unser Fotograf uns reinschleusen, noch erinnern sich die Security an unseren vorgetäuschten VIP-Status. Oh! We were safe in before. What a shame. Dammit.
Nun war Martin ein Jahr in New York und drumrum, der kannte echt den Slang, und ich bin auch für einen guten Rap gut. Und so behaupteten wir einfach mal auf Deep NY, dass wir mit Lou auf der Tour seien und dass das so gar nicht geht. Die Franzosen da am Eingang, 1979 in der englischen Sprache noch recht eingeschränkt unterwegs, kapierten null, nix, nada. Wir verlangten in der Menge nach einem Übersetzer. Der konnte recht gut Englisch und beschwor schliesslich die Tür, uns wegen „VIP from NY“ endlich reinzulassen. Wir rein, an die Bar, drei Bier, auch für den Fotograf, und los geht’s. Lieblingskonzert von Lou. R’n’R.

Später, nach etlichen Wirren und übler schweizerischen Kälte, halte ich die Welpen in der Hand, die passen da gerade so rein. Einer wird meiner. Knapp 15 Jahre lang. Bernhardiner- Schäferhund. Bester Kumpel.

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Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”