Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
The Innocents – Eskil Vogt ****1/2
Ida und ihre autistische Schwester Anna ziehen in eine Hochhaussiedlung. Dort lernen sie vor allem zwei weitere Kinder der Nachbarschaft kennen und erkunden spielerisch ihre eigenen besonderen Fähigkeiten, die aber sehr dosiert eingesetzt werden. Von den ersten Aktivitäten an, stellt Vogt klar, dass die Kinder nicht unbedingt nach unseren Sympathien trachten und auch gemein sein können.
Dieses etwas komplizierte Verhältnis der Kinder zueinander führt zu den Konflikten untereinander, aber auch später mit den Erwachsenen, was ab der Hälfte dramatische Folgen hat.
Am besten gar keine Zusammenfassung lesen. Im Lauf der Geschichte sind es die unerwarteten Ereignisse, die einen gespannt bis zum Ende auf der Stuhlkante sitzen lassen. Die üblichen Thrillerregister werden hier nicht gezogen. Es gibt auch keine konzertierte Aktion wie in „Kinder des Zorns“ oder klare Gruppendynamik und das macht den Film bis zum Ende so verdammt spannend, die Handlung so unvorhersehbar.
Auch bemerkenswert die Erzählweise, die uns selbst ganz nah mit den Kindern deren Dilemma miterleben lässt. So bedrohlich sie selbst werden, so geraten sie selbst in Gefahr.
--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko