Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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@kurganrs Die Version mit den drei Extratracks (soweit bekannt das komplette Konzert) machte vor ein paar Jahren mal die Runde … bei Interesse PN.

@ soulpope Ja, das Depart-Album ist klasse! Sokal scheint von überallher Einflüsse zu haben – ich musste u.a. auch manchmal an Ernie Watts vom Quartet West denken: diese sonnengegerbte, aus der Tiefe herausscheinende Wärme im singenden Ton … Känzig hätte von mir aus gerne auf den E-Bass verzichten können, aber egal, er und Mayer waren eine hervorragende Rhythmusgruppe! Das einzige Mal, dass ich das Trio live hören konnte, war es ja in der Urbesetzung mit dem kürzlich verstorbenen Fredy Studer sowie Gast Jean-Paul Bourelly unterwegs … Känzig/Mayer habe ich leider nie zusammen gehört, aber sie bildeten sicher eine der besten Rhythmusgruppen des Landes.

Und nochmal zum Abend mit Henderson: ich glaube nicht, dass das bei mir schon „State of the Tenor“ ablöst, aber vielleicht kommt das ja noch … ich wundere mich ja selbst, denn Haden ist mir so viel näher als Ron Carter, aber „State of the Tenor“ finde ich seit über 25 Jahren eine von Henderson besten Aufnahmen.

Am späten Nachmittag lief das hier:

Benny Powell – Nextep | Kibwe und Powell kenne ich zusammen natürlich vor allem von Randy Weston (ich weiss gar nicht, ob ich von Kibwe mal was ohne Weston gehört habe?), die Rhythmusgruppe hier hätte ich jetzt auch nicht auf dem Schirm gehabt, Essiet Okun Essiet ist ja eher verschwunden, nach dem High-Profile-Gig bei Abdullah Ibrahim – hab ich zwar nie genauer nachgeschaut, aber begegnet ist er mir nur selten … das ist aufgestellte, gut gelaunte Musik, immer wieder mit karibischem Einschlag – und die Nachwuchskraft in der Band, Pianistin Sayuri Goto, schlägt sich hervorragend. Die CD ist von 2008.

Jetzt:

Rolf Kühn and His Sound of Jazz | Ein frühes US-Album von Rolf Kühn 1960 mit vier erstklassigen kleinen Combos aufgenommen, zu denen immer John Bunch (p) gehört, Chuck Wayne und Jim Hall (2 Sessions) kommen an der Gitarre dazu, an Bass/Drums sind jeweils zweimal Henry Grimes/Ray Mosca bzw. George Duvivier/Don Lamond dabei, auf einer Session kommt noch Jack Sheldon als zweiter Bläser dazu. Das klingt alles sehr unaufgeregt, moderner Mainstream mit einem wirklich guten Klarinettisten – was man ja nicht oft hören kann (Bobby Jaspar, der ein paar Jahre früher mit seiner damaligen Ehefrau Blossom Dearie nach New York ging, hat auch ein Klarinettenalbum aufgenommen, das nicht so weit davon weg ist, dünkt mich, „Clarinescapade“ von 1956 mit zwei Kollegen aus dem damaligen J.J. Johnson Quintet, Tommy Flanagan und Elvin Jones, sowie Nabil/Knobby Totah).

PS: Orgel kann Bunch leider nicht so gut … das ist die alte Davis/Doggett-Schule und passt überhaupt nicht. Aber zum Glück glaub ich bloss auf zwei Stücken.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba